Gesamt |
|
Action | |
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Brutalität | |
Extras | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Ton | |
Nach dem fulminanten Auftakt der Trilogie aus dem Hause Marvel mit dem Blockbuster "X-Men" und dem etwas schwächeren zweiten Teil "X-Men 2" erschien "X-Men 3 - Der letzte Widerstand" im Mai 2006 in den Kinos und im Oktober desselben Jahres auf DVD. Wer die ersten beiden Teile noch nicht gesehen hat, sollte diese Rezension mit Bedacht lesen - Hinweise auf den Inhalt und das Ende dieser Filme lassen sich nicht vermeiden.
Nach den dramatischen Ereignissen und der Niederlage Magnetos ist es scheinbar Frieden eingekehrt zwischen Menschen und Mutanten. Nur Cyclops ist verzweifelt. Er kommt nicht über den Tod von Jean hinweg. Als er hinausfährt, um am Ort ihres Todes zu sein, verschwindet er spurlos.
Gerade jetzt bräuchten ihn Professor X, Storm und Wolverine und die Mutanten, denn die Regierung kündigt völlig überraschend ein "Heilmittel" an, das alle Mutanten ihrer Fähigkeiten beraubt und "normale" Menschen aus ihnen macht. Während die Mutanten, die sich in die Obhut von Professor X begeben haben, auf konstruktivem Weg versuchen, mit der Regierung zu reden, treten Magneto und seine Bruderschaft aggressiv und feindlich auf. Sie erklären der Regierung den Krieg, denn sie betrachten sich als "Homo superior", als Übermenschen, denen aufgrund ihrer Überlegenheit die Zukunft gehört.
Ziel von Magneto ist ein Mensch. Er hat die einzigartige Fähigkeit, dass in seiner unmittelbaren Nähe jeder Mutant seine Fähigkeiten verliert und zu einem "normalen" Menschen wird. Durch ihn ist der Wissenschaftler Warren Worthington in der Lage, das "Heilmittel" zu produzieren. Während die Regierung riesige Truppenkontingente auf Alcatraz zusammenzieht, um diesen Menschen zu schützen, sammelt Magneto Mutanten um sich, die zum offenen Kampf bereit sind. Auch Professor X versucht, in diesem Machtspiel eine gute Ausgangsposition zu erlangen. Da betritt eine Mutantin die Bühne, deren Fähigkeiten die sämtlicher existierender Mutanten um ein Vielfaches übersteigt. Magneto will sie für sich vereinnahmen, Professor X aber weiß, dass diese Mutantin zu einer Gefahr für die gesamte Menschheit werden kann, und versucht sie zu beschützen.
Wider Erwarten wurde "X-Men 3 - Der letzte Widerstand" ein gewaltiger kommerzieller Erfolg. Dies nicht zuletzt wegen der erstklassigen Riege an Schauspielern, die verpflichtet werden konnten. Allen voran sind Patrick Stewart und Ian McKellen, aber auch Halle Berry und Hugh Jackman zu nennen.
Kaum fünf Monate nach dem Kinostart wurde dieser Film im Oktober 2006 bereits auf DVD gepresst, leider mit äußerst knappen, nichtssagenden Extras. Wer mehr über die Hintergründe der Computer-Tricks erfahren möchte, dem sei die Doppel-DVD empfohlen.
Der Film ist gestochen scharf auf DVD übertragen worden, auch der Klang ist perfekt. Vor allem die Action-Sequenzen sind einfach fantastisch und gehören mit zum Besten, was Computer und Techniker können. Zwar sind Logik und Schlüssigkeit für diesen Film Fremdwörter, das ist aber bei einer Marvel-Comic-Verfilmung auch nicht anders zu erwarten. Dennoch ist der Zuschauer überrascht, dass es sogar philosophische Ansätze gibt und der seelische Zwiespalt, dem sich die Mutanten ausgesetzt sehen, durchaus thematisiert wird.
Doch Hauptaugenmerk und wichtigster Gesichtspunkt dieses Films bleiben die Action-Sequenzen. Hier kann der durch "Rush Hour" bekannte Regisseur Brett Ratner punkten, der den Macher der ersten beiden Teile, Bryan Singer, ablöste.
Leider merkt man dem Film an, dass er unter hohem Zeitdruck und festem Budget gedreht werden musste. Figuren wie "Angel", auf dem Filmposter prominent neben Wolverine und Storm abgebildet, mussten "Federn lassen" und sind nur in sehr kleinen Rollen zu sehen.
Die Konzentration auf Action schadet zwar nicht dem Unterhaltungswert, verhindert aber, dass man diesen Film als wirklich gelungen ansehen kann, zu vieles verbleibt im Dunkeln oder wird nur am Rande abgehandelt.
Fazit: Dieser Film ist perfektes Popcorn-Kino. Er ist äußerst kurzweilig und amüsant, rasant und actionlastig. Leider bleiben viele der für Fans der Comicserie wichtigen Mutanten eindimensional und die Handlung gerät fast zur Nebensache.