Längere Zeit mussten die deutschen Fans von "Coupling - Wer mit wem?" warten. Doch endlich ist sie da, die vierte und finale Staffel der britischen Sitcom. Wieder dreht sich das kunterbunte Beziehungskarussell um Susan, Steve, Sally, Patrick, Jane und Oliver. Halt! Stop! Oliver? Genau richtig. Jeff spielt in dieser Staffel keine Rolle mehr, an seiner Statt tritt Oliver auf. In gerade einmal sechs Folgen lernt der Zuschauer nicht nur Oliver kennen, sondern muss auch noch Abschied nehmen von den sechs Freunden.
Aber nun die Folgen im Einzelnen kurz vorgestellt.

Folge 1: Neueinhalb Minuten (Nine and a Half Minutes)
Aus drei verschiedenen Blickwinkeln werden in der bekannten Bar der sechs Freunde die gleichen neuneinhalb Minuten gezeigt. So trägt Susans lang gehegter Wunsch nach einen Kind endlich Früchte. Sie und Steve bekommen ein Kind. Aber auch Sally und Patrick sind nicht untätig. Sie versuchen in ihrem Gefühls- und Beziehungschaos eine Ordnung hineinzubringen. Doch zum Leidwesen des jeweils Anderen unterscheiden sich ihre Auffassungen von Beziehung doch sehr stark. Jane hingegen sucht verzweifelt nach ihrem Date und gerät dabei an Oliver, den sie erst mal gründlich missversteht.

Folge 2: Telefon des Grauens (Night Lines)
Eigentlich müsste sich Susan freuen. Sie und Steve bekommen ein Kind. Doch so richtig scheint der Freudentaumel nicht kommen zu wollen. Sollte das gemeinsame Kind nicht sie und Steve zusammenschweißen? Auch Steve hat Probleme mit der Schwangerschaft und dem Vatersein. Jede Nacht träumt er davon, auf wirklich skurrile Weise getötet zu werden.
In einer dieser Nächte klingelt das Telefon und es entwickelt sich ein komplexes Gespräch, das für alle Beteiligten nicht zum Besten ist.

Folge 3: Ab ins Bett! (Bed Time)
Patrick verbringt fast jede Nacht mit Susan und ist nur noch selten zu Hause. Doch das ist für ihn ein Problem. Er möchte auch einmal wieder zu Hause, für sich sein. Patrick sucht seinen Freund Steve auf, um mit ihm dieses Problem zu besprechen (!) und dann zu lösen.
Zwischenzeitlich hat Oliver auch so seine Probleme. Unter anderem reagiert sein Körper auf merkwürdige Art und Weise auf das unfreiwillige siebenmonatige Zölibat.

Folge 4: Das Geburts-Trauma (Circus of the Epidurals)
Die Geburt rückt immer näher und schon entbrennt ein Streit darüber, ob Susan die Wehen und den Geburtsvorgang in allen schmerzhaften Zügen durchstehen soll oder eben nicht. Steve ist der Meinung, dass Schmerzmittel eine gute Entscheidung wären. Susan ist dagegen, widerspricht Schmerzmittel doch der Natur. Da Steve überhaupt mit der ganzen Thematik seine liebe Not hat, bittet Susan Sally, ihr beim Schwangerschaftstraining zu helfen. Doch die Informationsflut über Beckenboden, Damm- oder Kaiserschnitt vertreiben auch Sally.

Folge 5: Das nackte Wohnzimmer (1) (The Naked Living Room)
Seit knapp einem Jahr ist Oliver Single. Ebenso lange ist es her, dass er sein Wohnzimmer aufgeräumt hat. Wohin das Auge blickt, überall liegen Pornos und Zeitschriften herum. Dumm ist nur, dass Oliver beim Einkaufen Jane trifft und diese, nach einem gemeinsamen Kaffee, zu Oliver in die Wohnung möchte.
Zwischenzeitlich findet Sally heraus, dass Patrick vielleicht doch mit Jane geschlafen hat. Doch wie kann sie ihm das nachweisen?
Bei Susan halten die Wehen Einzug und Steve muss alles regeln …

Folge 6: Neuneinhalb Monate (2) (Nine and a Half Months)
Während Steve versucht nicht durchzudrehen, nehmen Susans Wehen zu. Um bei der Situation nicht ganz unterzugehen, will sich Steve durch einen Besuch bei Patrick ablenken. Doch dieser hat gerade Besuch von Sally, die verzweifelt Janes Videofilm sucht. Kaum hat sie ihn gefunden und angesehen, erleben sie auch alle eine große Überraschung. Nach weiterem Suchen findet Sally dann noch eine geheimnisvolle Schachtel.
Oliver indessen versucht verzweifelt, in Janes Wohnung zu gelangen. Denn heute darf er endlich mit Jane einen Abend alleine verbringen. Doch kaum hat er die ersten Hindernisse umschifft und liegt mit Jane im Bett, da schneien auch Steve und Susan herein.
Nach kurzer Zeit geht’s dann endlich ab in Krankenhaus.

Die letzte Staffel hat sehr viel zu bieten. Erstens natürlich die sechs Freunde, von denen fünf ja bereits aus den ersten Staffeln bekannt sind. An ihren schauspielerischen Qualitäten hat sich zum Glück nichts zum Schlimmeren verändert.
Neu hingegen ist der Charakter von Oliver Morris. Dieser kommt statt Jeff in die Serie - Jeff ist gerade auf einer Reise zur Insel Lesbos - und ist ein recht erfolgloser Inhaber eines Szenebuchladens. Zwischen den Figuren von Jeff und Oliver fallen einige Parallelen auf, so zum Beispiel Unsicherheiten im Umgang mit dem anderen Geschlecht oder das Herausplatzen von Vermutungen und Peinlichkeiten. Doch trotz dieser Gemeinsamkeiten gibt es auch Unterschiede. Oliver ist selbstständig, wenn auch erfolglos, hatte eine länger bestehende Beziehung und ist in Jane verknallt.
Gespielt wird Oliver von Richard Mylan, der aus diversen britischen Serien wie "Bad Girls", "Where The Heart Is" und "Belonging" bekannt ist. Er verkörpert Oliver glaubwürdig, ist jedoch absolut kein Ersatz für Jeff.

Es ist schön zu sehen, dass im Großen und Ganzen auch das Team, welches für "Coupling" verantwortlich ist, gleich geblieben ist: Steve Moffat als Drehbuchautor, Martin Dennis als Regisseur und Sue Vertue als Produzentin.
Aber es gibt nicht nur Traditionelles. Veränderungen innerhalb der Serie, mal abgesehen vom Charakter Oliver, sind neue und bessere Überleit- und Schnittverfahren, das Fehlen von Steves Monologen - sehr zu bedauern - und das zentrale Hinführen zum Endpunkt. Man merkt deutlich, dass es sich um die letzte Staffel handelt, dies ist sehr gut gelöst worden.

Die Ton- und Bildqualität ist gut bis sehr gut. Gestochen scharfe Bilder, aber auch mal weiche Farben machen diese Serie visuell zu einem Genuss. Die beiden Tonspuren - englisch und deutsch - sind sehr gut in der Qualität.
Minuspunkte bei dieser DVD-Box sind neben dem Preis die etwas umständliche Menüführung und das Fehlen sämtlicher Extras. Nicht einmal die gewohnte Epix-Trailershow ist zu sehen.

Fazit zu dieser DVD-Box:
Ein unbedingtes Muss für sämtliche Coupling-Fans, auch wenn es danach zu Ende geht. Frivol, frech, spritzig, spontan und emotionsgeladen wie gewohnt agieren die sechs Freunde. Durch gelungene Schnitte wird man nicht müde, diese Serie anzusehen. Leider trüben der Preis und die fehlenden Extras das ansonsten gute Produkt.

Produktion: GB 2004