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Jeder Geschichtsstudent steht eines Tages der Aufgabe gegenüber, mit Quellen zu arbeiten und diese vielleicht sogar aus einem Archiv beschaffen zu müssen - und sei es erst bei der Abschlussarbeit. Aber es gibt auch andere Fachrichtungen, die Archive benutzen oder Laien, die das Interesse in ein Archiv treibt. Diesen Menschen möchten "Die archivalischen Quellen" von Friedrich Beck und Eckart Henning ein Ausbildungs- und Arbeitsmittel zur Hand geben.
Das umfangreiche Buch vermittelt auf seinen über 400 Seiten das Wissen, das benötigt wird, um erfolgreich an einer Quelle zu arbeiten. Dabei teilt sich das Buch selbst in zwei Teile, die jeweils in mehrere Kapiteln gegliedert sind und von unterschiedlichen Autoren geschrieben wurden.
Ergänzt wird das Buch durch eine umfangreiche Bibliographie, die zu jedem Thema des Buches eine Vielzahl von Literatur angibt, sowie ein praktisches Register, das es ermöglicht, Fachausdrücke aus den Texten (kursiv gedruckt) leicht wiederzufinden und nachzuschlagen.
Im ersten Teil des Buches wird die Quellenkunde in vier Kapiteln vermittelt. Dabei werden schriftliche Quellen auf Pergament und Papier, zum Beispiel Urkunden oder Akten, genauso behandelt wie neue Medien und Massenmedien (beispielsweise das Internet), aber auch opto-elektronische Überlieferungsträger wie Fotos.
Im zweiten Teil des Buches werden die Hilfswissenschaften behandelt, die das Spezialwissen vermitteln sollen, das nötig ist, um mit einzelnen Dokumenten zu arbeiten. Dieser Teil gliedert sich in elf Kapitel und behandelt Themen wie zum Beispiel Schrift und Datierung, aber auch Zahl und Gewicht.
Für beide Teile gilt, dass die Texte durch Schwarzweißabbildungen, Skizzen und Tabellen ergänzt werden, um die Erklärungen so zu verdeutlichen. Dies ist auch durchaus gelungen. Zudem werden die sachlichen und durchaus anspruchsvollen Texte durch das Einfügen der Abbildungen etwas aufgelockert, was das Lesen angenehmer gestaltet. Zwischen den beiden Teilen des Buches befinden sich einige Tafeln mit eindrucksvollen farbigen Abbildungen.
Gerade durch die anspruchsvollen Texte dürfte das Buch vor allem für Studenten geeignet sein, die sich mit Archiven und Hilfswissenschaften befassen müssen oder sollten. Für diese ist das Buch nicht nur eine willkommene und praktische Ergänzung. In Zeiten, in denen besonders an den Hilfswissenschaften immer weiter gespart wird, dürfte das Buch zu einer notwendigen Hilfestellung werden.
Aber auch für Leute, die sich einfach aus purem Interesse mit Archiven beschäftigen möchten, kann dieses Buch eine gelungene Einführung in dieses durchaus komplexe und komplizierte Thema bieten.
Alles in allem sind "Die archivalischen Quellen" eine wirklich praktische und detaillierte Einführung in dieses Thema, die jedem, der sich mit Archiven und Quellen befasst, nützliche Anleitungen, Einführungen und Hilfestellungen bietet, um sich auf diesem Gebiet zurecht zu finden. Eindeutig ein Buch, das seinen Preis wert ist.