Der Comedy-Boom ist zu Ende, heute ist Comedy im Fernsehen und auf den Kleinkunstbühnen einfache Realität. Und da in diesem Zweig ständig neue Autoren gesucht werden, es aber nicht viele Möglichkeiten der Ausbildung gibt, hat Comedy-Autor Michael Maak, der unter anderem für Atze Schröder geschrieben und der auch einige Radio-Comedys zu verantworten hat, ein Buch geschrieben, das seine angehenden Kollegen ein bisschen auf das Geschäft vorbereiten soll.

Die 157 Seiten sind in drei große Blöcke und ein bisschen Vermischtes aufgeteilt. Zuerst mal gibt es Grundsätzliches. Was muss man können und wissen, um Comedy machen zu können, was darf man machen, was muss man machen. Zur Übung lässt Maak seine Leser Unsinnsgedichte verfassen, zeigt das eine oder andere Werk seines Schaffens, zitiert aber auch Kollegen.

Unter Technisches packt Maak vor allem die unterschiedlichen Formate, in denen Comedy verpackt vorkommt, vom Stand-Up bis zur Sketch-Show. Auch Sonderwege wie die kultige Chaosshow "Klimbim" aus den Siebzigern beschreibt er dabei und preist sie auch an. Im Bereich Handwerkliches geht es um so wichtige Werkzeuge wie die Geschichte, den Running Gag und den Ear- beziehungsweise Eye-Catcher.

Unter Informatives gibt es Interviews mit Comedy-Redakteuren und -Agenten, Praktisches gibt noch ein paar Übungen an die Hand, und Angehängtes birgt interessante Adressen von Bühnen, Ausbildungsmöglichkeiten und so weiter.

Na, so richtig strukturiert ist dies Büchlein nicht. Kein Wunder eigentlich, ist es doch so einfach nicht lernbar, lustig zu sein. Viele kleine und größere Tipps machen das Buch trotzdem zu einer spannenden Lektüre für angehende Comedy-Stars. Dass im Buch die lustigen Einlagen nicht so total lustig wirken, das liegt erstens daran, dass Skripte nicht so lustig sind wie deren Umsetzung, und daran, dass Witze, die erklärt werden, schon gleich prinzipiell keinen Lacher mehr bringen. Allerdings versteift sich Michael Maak auch darauf, dringend während seiner Anleitungen witzig sein zu müssen, und das geht gleich ganz schief. Da Comedy eine ernste Sache ist, hätte es diese Gags auch nie gebraucht. Und auch der eigentlich ja wirklich witzige Atze Schröder, der ein Vorwort geschrieben hat, ist in diesem Buch nicht witzig. Das Vorwort ist scheinbar die Versammlung aller der Witze, die der Mann mit der Pilotenbrille nicht mehr in seinen Programmen unterbringen konnte.

Das Buch von Michael Maak ist immer dann sinnvoll und spannend, wenn es von der Arbeit der Comedy erzählt. Eine klarere Struktur hätte ihm gut getan, aber auch so gibt es viele Anregungen und Informationen, dass die knapp 160 Seiten gut gefüllt sind. Man lernt einiges darüber, wie man lustiger wird, aber sämtliche lustigen Einlagen innerhalb des Buches sind sehr bemüht.