Film, ein lebendiges und faszinierendes Medium, eines der wichtigsten heutzutage. Da muss es auch ein Lexikon geben, das alles birgt, was wichtig für den Film ist. "Reclams Sachlexikon des Films" gibt keine Inhaltsangaben einzelner Filme wieder, sondern erklärt in oft recht ausführlichen Beiträgen alles, was Film so ausmacht.

Die Beiträge des Lexikons variieren von kurz - eine halbe Spalte für die "Klappe" - bis zu locker fünf Seiten über die Filmwissenschaft. Siebzig Autoren haben etwa 350 Stichworte erklärt, und das geht oft sehr in die Tiefe, bleibt aber im Allgemeinen auch allgemein verständlich. Dabei werden zum Beispiel alle Filmgenres von ihrer Entstehung - die meisten Genres gab es schon in der Stummfilmzeit, andere wie der "Film noir" sind Kinder einer bestimmten Zeit, hier der vierziger und fünfziger Jahre - bis in die späten neunziger Jahre verfolgt und jede Menge exemplarischer Beispiele gegeben, gerne auch sehr bekannte, die nicht nur den Filmwissenschaftlern und Hardcorecineasten etwas sagen.

Dazu kommen immer wieder auch Bilder aus den Filmen, die aber außer einer Auflockerung wenig zum Lexikon beitragen. Die umfangreichen Bildunterschriften erklären allerdings das Exemplarische des jeweiligen Films. Ein Namenslexikon soll das vorliegende Buch nicht sein, also sind es auch nur ausgesprochen wenige Namen, die wirklich als Artikelobjekt ihre Würdigung erfahren, nur die Filmgesellschaften, egal ob UFA oder United Artists, ob Paramount oder Pathé, tauchen auf, ansonsten geht es um Genres und Verfahren, um Werkzeuge und Institutionen, und das alles auf höchstem Niveau, ohne in reines Fachchinesisch abzugleiten.

Auf 828 Seiten gibt es mit etwa 350 Begriffen wirklich so ziemlich alles, was der Cineast wissen muss oder kann, eine Menge davon ist auch gut zum Angeben, das meiste ist aber vor allem interessant, und deswegen sollte dieses Sachlexikon einen Stammplatz direkt neben der DVD-Sammlung bekommen.