"Wo etwas rausgeht, da geht auch etwas rein", denkt sich das vierzehnjährige Genie Artemis Fowl und während er weiß, dass er von der KUP, der Polizei des Erdvolks, überwacht wird, weiß Foaly - der diese Überwachung macht - nicht, dass Artemis auch einen umgekehrten Weg gefunden hat und nun über Foalys Wissen verfügt. Dadurch kann Artemis auch errechnen, wie sich der Zeitsog verändern wird.

Diese Veränderung hat zur Folge, dass immer wieder Dämonen für einen kurzen Moment auf der Erde auftauchen und dann wieder in dem Zeitmeer verschwinden. Darüber hinaus wird Hybras, die Insel der Dämonen, von dem Zeitsog langsam verschlungen und zerstört, so dass den Dämonen der Untergang droht. Die einzige Möglichkeit, die Wesen zu retten, besteht darin, die Insel wieder in die Welt der Menschen zurück zu holen, wo sie vor vielen Jahrtausenden einmal war. Doch dazu bedarf es mehrerer großer Zauberer, die dies tun.

Während Artemis noch dabei ist herauszufinden, ob seine Theorie stimmt, steht ihm plötzlich auch wieder Holly zur Seite, eine Elfe des Erdvolks, die mit ihm zusammen bereits andere Abenteuer überstanden hat. Auch Foaly, der mit seinen technischen Erfindungen die beiden unterstützt, begleitet sie auf Bildschirmen und ähnlichem. Doch sie sind nicht die Einzigen, die von den Dämonen wissen. Minerva, ein Mädchen, das keine drei Jahre jünger als Artemis ist, hat sich die Dämonen als Forschungsobjekt für den Nobelpreis ausgesucht. Sie ist ebenso wie Artemis ein absolutes Genie, doch hat sie nicht nur die guten Eigenschaften von ihm, sondern erinnert von ihrer Art her sehr an den jüngeren Artemis und lässt sich ebenso wenig sagen.

Doch Artemis und die anderen müssen Minerva daran hindern, mit ihren Forschungen über Dämonen in die Öffentlichkeit zu gehen, denn sonst würden die Dämonen ebenso wie das Erdvolk, das tief unter der Erde lebt, schnell in Zoos und Laboratorien landen. Doch Minerva lässt sich davon nicht so einfach überzeugen und mit ihrem klugen Kopf durchschaut sie, was Artemis vor hat, um sie daran zu hindern und den Dämon, der sich in ihrer Hand befindet, zu erhalten. Wie wird Artemis vorgehen? Kommt er gegen Minerva, die ebenso ein Genie wie er ist, an? Und kann er Hybras und die Dämonen retten?

Es gibt viele Bücher, bei denen man sich erst einmal durch die ersten fünfzig Seiten etwas quälen muss und dann automatisch in den Bann des Buches gezogen wird, da die Geschichte spannend und interessant wird. Bei diesem Buch ist das nicht der Fall: Hier herrscht Spannung ab dem ersten Satz! Eoin Colfer schafft es in diesem Buch, den Leser bereits zu Anfang an die Geschichte zu fesseln, so dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte, bis man es fertig gelesen hat. Dadurch sollte man dieses Buch am besten dann lesen, wenn man einen ganzen Tag Zeit hat, ansonsten wird man alles andere, was dazwischen kommt, als Störfaktor bewerten, auch wenn es sicherlich auch schön sein könnte ... wäre da nicht der Artemis Fowl.

Das Buch ist nicht nur spannend, sondern auch mit einer großen Liebe zum Detail geschrieben worden. Vor allem die technischen Erfindungen von Foaly, die auch insgesamt eine große Rolle spielen, werden sehr genau beschrieben. Doch diese Liebe zum Detail zeigt sich nicht nur an Gegenständen. Jeder im Buch vorkommende Charakter scheint dem Leser - egal wie unrealistisch Elfen oder Zwerge sind - greifbar. Jede Figur hat ihre Macken von Eoin Colfer bekommen, doch auch jeder hat seine Stärken. Dadurch werden die Charaktere realer.

Die Geschichte ist sehr faszinierend und wahnsinnig interessant sind auch immer die Pläne und vor allem die Notfallpläne von Artemis sowie die Konkurrenz der beiden jugendlichen Genies Artemis und Minerva. Dabei kommt Eoin Colfer auf Ideen, die zwar verständlich, aber auf der anderen Seite auch vollständig abwegig sind und somit erst einmal erklärt werden müssen. Doch durch solche Ideen und Pläne wird das Buch erst richtig spannend, denn kein Leser kann sagen, was in dem Kopf von Artemis vor sich geht und welchen Plan er gerade wieder verfolgt.

Fazit:
Das kleine Genie Artemis Fowl hat bereits viele Leser begeistert. Dabei schafft es Eoin Colfer mit diesem Buch, nicht nur seine Fans mit neuem Suchtpotential zu versorgen, sondern auch Kritiker von sich zu überzeugen und zu begeistern.