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Kommt das Thema auf Spukhäuser oder Gespenster, dann fällt einem in erster Linie Großbritannien ein. Dieses Land ist voll mystischer Begebenheiten. Der Nebel, der über Moore zieht und einsam stehende Burgen umschmeichelt, ist wie geschaffen für eine gruselige Atmosphäre. Hinzu kommen die im Volksglauben fest verwurzelten Sagen über Kobolde und Feen, aber auch die Geschichten bekannter Autoren, die ihre unheimlichen, mal übersinnlichen, mal erklärbaren Geschehnisse in dieser Umgebung platzieren. Wer kennt nicht "Das Gespenst von Canterville" oder DickensÂ’ "Weihnachtsgeschichte". Geht es also um Spuk, denkt jeder sofort in diese Richtung.
Zu Unrecht, wie die Autoren des vorliegenden Buchs zeigen. "Orte des Grauens in der Schweiz" beweist, dass auch dieses Land reich an unheimlichen Begebenheiten, Spukorten und Schauergeschichten ist. Dabei will das Werk jedoch mehr sein als ein Reiseführer, der auf unterhaltsame Art und Weise die einzelnen Stationen unheimlicher Begebenheiten auflistet. Auch wenn dem Leser eine Karte an die Hand gegeben wird, in welcher die einzelnen im Buch erwähnten Plätze aufgeführt sind, gehen die Autoren weiter. Sie erläutern nicht nur, was an den einzelnen Orten geschehen ist und wie die Geschichten weitergegeben wurden, sondern sie gehen auch auf geschichtliche Hintergründe ein. Zudem lockern die Autoren die teils bedrückenden oder gruseligen Episoden mit Bildern, kleinen Anekdoten oder Auszügen aus bekannten Werken wie "Der Herr der Ringe" auf.
Natürlich darf dabei nicht vergessen werden, dass es sich bei den Berichten um Erzählungen handelt, die nicht durch handfeste Beweise belegt sind. Oftmals sind es Beobachtungen einzelner oder Spekulationen, die niedergeschrieben wurden.
In einem zweiten Teil versuchen die Macher des Buchs, verschiedene Phänomene in Gruppen einzuteilen und auch, sie zu erklären. Sie lassen dabei unter anderem Parapsychologen zu Wort kommen, die sich eingehend mit dem Thema Spuk und Grauen befasst haben. Hierbei werden teils Erklärungen gegeben, die in der Parapsychologie allgemein als anerkannt gelten, teils wird aber auch die Existenz von Magie und Zauber akzeptiert. Hier hätte sich eine Beschränkung auf Wissenschaft oder Übernatürliches angeboten. Es entsteht ein Mix, der einen Skeptiker schnell davon überzeugen könnte, es mit einer Ansammlung von phantastischen Geschichten zu tun haben, jene, die an das Paranormale zweifelsfrei glauben, aber abschreckt. Dazu passt auch der Ausflug in die Philosophie der feinstofflichen Ebenen, da er versucht, ein komplexes Thema in kurzen Sätzen abzuhandeln.
Positiv fällt die einwandfreie Verarbeitung des Buches auf sowie die Zusammenarbeit mit H. R. Giger, der nicht nur das Vorwort schrieb, sondern auch einige Abbildungen beisteuerte.
Fazit:
Das Buch ist unterhaltsam geschrieben und beweist eindrucksvoll, dass auch die Schweiz über eine große Anzahl von Spukorten verfügt. Die einzelnen Episoden sind spannend, die Hintergründe interessant und teils sogar lehrreich. Zudem versuchen die Autoren, auf die Hintergründe einzugehen. Das Buch eignet sich für Leser mit einem Hang zum Übersinnlichen, die dennoch nach dem Wie fragen.