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Garance ist wirklich zu beneiden. Sie hat es geschafft, sich Edgar zu angeln, einen wunderbar intelligenten, gut aussehenden und beruflich erfolgreichen jungen Mann. Absolut verliebt und vernarrt ist sie in ihn und kann es deshalb auch tolerieren, dass er seine Gefühle zu ihr nicht wirklich zur Sprache bringt. Immerhin hat er ein emotionales Trauma hinter sich, da seine ehemalige Verlobte ihm ständig Hörner aufgesetzt hat.
Trotzdem ist Garance sicher, dass er ihr "Ich liebe Dich" auch eines Tages erwidern wird, wenn er soweit ist. Das Gefühl, dass er auf sie herabschaut und sie bei Partys klein und unbedeutend erscheinen lässt, bildet sie sich sicherlich nur ein. Immerhin stimmt es, dass sie zugenommen hat und momentan arbeitslos ist, weshalb also lügen? Als er dann aber zwei Monate lang mit seiner Busenfreundin, die Garance nicht leiden kann, auf Geschäftsreise fährt, macht er Schluss und hinterlässt eine zerstörte Frau.
Doch so leicht lässt sich Garance nicht unterkriegen. Fest entschlossen geht sie ins Fitnessstudio, nimmt mehrere Kilo ab und tut ihrem Körper Gutes. Gleichzeitig bekommt sie einen wunderbaren Job und landet gleich bei zweien ihrer Kollegen in der Kiste. Aber die wahre Liebe ist wohl nicht darunter, oder doch?
"Die Sache mit Edgar" ist ein turbulenter Frauenroman, in dem es um Herzschmerz, Liebe und den richtigen Mann fürs Leben geht. Der gleiche Mix an Ereignissen, aus dem alle erfolgreichen Frauenromane bestehen. Trotzdem kann dieser in Punkto Unterhaltung und Niveau absolut gar nicht mit ihnen mithalten. Die vielen absurden Zufälle, Peinlichkeiten und Affären, in denen sich die Hauptfigur verstrickt sind total abstrus und nicht auszuhalten. Während des Lesens fragt man sich, wie diese sozial inkompetente Frau überhaupt so lange ihre Freundinnen behalten konnte und aus welchem Grund sich überhaupt noch Männer mit ihr abgeben.
Statt eines herzigen kleinen und im Inneren recht lieben Schussels besteht in diesem Roman die Hauptfigur aus einer bodenlos unsympathischen und selbstverliebten kleinen Schlampe. Der Leser muss sich fast beherrschen, das Buch zu Ende zu lesen um es nicht stellvertretend für die ach so arme Garance zu Boden zu werfen und darauf herumzutrampeln.
Klar, als Frau möchte man leichte und unbeschwerte Liebesromane lesen, die locker und nicht zu ernst geschrieben sind. Aber um Freude an diesem Machwerk zu haben, muss man entweder seinen IQ um einige Größen herunterschrauben oder verzweifelt auf einer einsamen Insel festsitzen und Brennmaterial benötigen.