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Den Namen Agatha Christie verbindet man mit spannenden Kriminalfällen, deren ungewöhnliche Lösungen stets von herausragenden, aber nicht alltäglichen Detektiven gelöst werden. Gerade der Privatdetektiv Hercule Poirot ist ihrer Leserschaft aufgrund seiner kleinen Schrullen ans Herz gewachsen. Besonders fällt dies in der Verfilmung mit David Suchet auf, der wie kein anderer den kleinen belgischen Detektiv darstellt und dessen Abenteuer der ersten Staffel auf DVD vorliegen.
"Edle Düfte" sind es, die Poirot auf eine Gartenausstellung führen, sowie eine Rose, die seinen Namen tragen soll. Hierbei begegnet er Amelia Barrowby, die kurz darauf ermordet wird.
"Die Reise auf der Queen Mary" ist für Captain Hastings ein wunderbarer Traum, bis sie den Auftrag erhalten, den Transport von Anleihen zu überwachen, die genau mit diesem Luxusliner nach New York gebracht werden sollen. Doch auf der Fahrt verschwinden die Wertpapiere spurlos.
Ein typischer Raubmord wird von einem "Mitgiftjäger" im Abteil eines Expresszugs verübt. Aber es gibt zwei Verdächtige, gegen die Poirot ermittelt.
"Das Wespennest" ist ein Ärgernis im Garten von John Harrison. Und das Gift, das gegen sie eingesetzt wird, kann schnell in falsche Hände gelangen.
An "Geistergeschichten" glaubt Poirot keineswegs, zumal er lediglich von einem Kriminalautor in ein kleines Nest gelockt wird. Dann jedoch stirbt ein Mann, zu Tode erschrocken vor einer Gespenstererscheinung.
"Die russische Gräfin" musste genau wie Poirot ihr Land verlassen. Der Belgier ist vernarrt in diese wunderbare Frau und vernachlässigt dafür die Ermittlungen in einem Juwelendiebstahl.
"Das Geheimnis der spanischen Truhe" ist ein sehr blutiges, denn ein Mann wird darin ermordet, mitten in einem Fest, auf dem auch Poirot zu Gast ist.
"Der Diebstahl des königlichen Rubins" ist ein Ärgernis für den indischen Prinzen, der dem Privatdetektiv absolut unsympathisch ist.
Auf den "Maskenball" geht Poirot ganz ohne Kostüm, da er nur auf Drängen von Captain Hastings mitkommt. Doch dann geschieht ein Mord, der den Ruf des Belgiers in Mitleidenschaft zieht.
Ein "Geheimnisvoller Mord im Jagdhaus" weckt Poirots Lebensgeister, der nach einer Jagd mit einer starken Erkältung im Bett liegt.
Das Besondere an den zehn Folgen dieser ersten Staffel ist die Tatsache, dass man sie alle zeitlich um das Jahr 1936 angesiedelt hat. Denn die Originalgeschichten von Agatha Christie liegen in keinem engeren zeitlichen Kontext. Hierbei fällt die liebevolle zeitgenössische Ausstattung auf, die bis in die Details zeitgerecht dekoriert wurde. Selbst alte Zeitungsmeldungen und Fernsehberichte wurden in der Serie verarbeitet.
Die einzelnen Episoden halten sich nicht strikt an die literarischen Vorgaben, sondern haben diese auch wegen der zeitlichen Anpassung behutsam umgebaut. Stets findet am Ende jedes Falles die klassische Versammlung der Verdächtigen statt, in der Poirot seine Schlussfolgerungen darlegt und den Täter nennt. Dennoch besitzt jede Folge ihren eigenen Charme, da es gerade die liebevollen Details sind, die den Reiz der Serie ausmachen.
Viele Geschehnisse beziehen sich nicht auf den momentanen Fall, sondern dienen lediglich dazu, die Charaktere farbiger darzustellen. So wie Captain Hastings Begeisterung für Schiffe und schnelle Autos oder Poirots Schwärmerei für die russische Gräfin, während der sich seine Mitarbeiter fragen, was aus ihnen werden soll. Und in einem Fall zeigt Poirot besonderes Geschick und Gnade, indem er den Mörder davor bewahrt, überhaupt einen Mord zu begehen.
Schauspielerische Leistung muss man besonders David Suchet bescheinigen, der vollkommen in die Haut des Belgiers schlüpft und seine Macken und Perfektion liebevoll ausspielt. Aus diesem Grund ist auch die englische Tonspur besonders für den Zuschauer interessant, da nur hier der französische Akzent und die wohlmodulierte Sprache des Schauspielers zum Tragen kommt. Aber auch bei den anderen tragenden Rollen merkt man, mit wie viel Elan die Darsteller ihre Rollen verkörpern.
Die drei DVDs der Staffel befinden sich in einer sehr schmucken und stabilen Box, die auch optisch im Regal zur Geltung kommt. Die Zusatzausstattung beläuft sich auf ein kleines Beiheft mit Details zur Serie. Weitere Extras sind auf den DVDs leider nicht enthalten.
Hercule Poirot ist wohl die schillerndste Figur von Agatha Christie und in der Serie von Brian Eastman wurde er brillant zum Leben erweckt. Wunderbare Fernsehfolgen in einer schmucken und preislich moderaten DVD-Ausgabe, die kein Krimi-Fan verpassen darf.