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Eine so riesige und bunte Fantasywelt wie Faerûn braucht auch eine ausgedehnte Götterwelt. Hinter der nächsten Wegbiegung kann ein kleiner Schrein stehen, aber auch eine Ordensburg oder ein Kloster, eine Bibliothek eines Wissensgottes oder eine Kampfschule der verschiedenen göttlichen Heerführer. "Götter und Kulte" gibt alle Informationen, die man über die verschiedenen Götter und ihre Verehrer wissen muss.
Die 271-seitige Erweiterung für "Die vergessenen Reiche" besteht aus nur vier Kapiteln. Erst mal kommen die wichtigen Götter, dann die anderen. Dann gibt es ein paar Beispiele für "Heilige Orte" und, ohne geht es ja scheinbar nicht, noch einiges an Prestigeklassen.
Die Götterwelt Faerûns ist in verschiedene Pantheone unterteilt. Die Menschen haben ein sehr ausgedehntes, Elfen, Drow, Zwerge, Orks, Gnome und Halblinge haben aber auch jeweils ihre eigenen Himmeläquivalente. Die meisten Götter im ersten Teil sind Götter der Menschen, nur wenige Exoten wie die gute Drow-Göttin Eilistraee sind hier mit dabei. Dafür aber alle wichtigen Menschengötter, von Tyr bis Mystra, von Cyric bis Tyrannos, von gut bis böse ist alles dabei. Jeder Gott hat zwei Illustrationen, einmal sein Zeichen und dazu ein Bild seines Avatars, also quasi einer Manifestation auf Faerûn. Dazu gibt es technische Daten, sogar die Spielwerte sowohl des Gottes als auch des Avatars, und Geschichte, Klerus und alles andere, was zu dem einzelnen Gott wichtig ist.
Im zweiten Kapitel, in dem es dann um die weniger wichtigen Götter geht, sind die technischen Daten, also die Spielwerte deutlich eingeschränkt. Dafür sind die Götter nach den relevanten Spielerrassen sortiert. Also gibt es nach einer ganzen Reihe von Menschengöttern, die zum normalen Pantheon gehören, das Pantheon der alten Reiche, also das mulhorandische, und dann all die der nicht-menschlichen Spielerrassen. Die Götter von Drachen, Goblinoiden und Echsenwesen sind hier nicht erfasst, irgendwo musste die Ausführlichkeit wohl auch ein Ende haben.
Drei Möglichkeiten für besondere "Heilige Orte" sind im nächsten Kapitel beschrieben, eine Ordensburg, ein winziger Tempel einer fiesen Göttin und ein Hain eines Naturgottes, gleich mit ganz besonderen und nebenbei lykanthrophischen Anhängern.
Im letzten Kapitel gibt es dann Prestigeklassen, und in diesem Fall sind sie noch spezieller als sonst, wirklich nicht besonders sinnvoll.
Die ungeheure Masse an verschiedenen Göttern ist nicht nur für Faerûn-Spieler interessant, sondern auch für jeden, der seine eigene Götterwelt erschafft, denn hier gibt es Inspirationen ohne Ende. Für Faerûnspieler ist das Buch vielleicht nicht unbedingt ein Muss, aber die meisten werden diese Auswahl bei der Göttersuche einfach haben wollen. Gerade für Spieler, die ihren Charakteren viel religiösen Hintergrund geben wollen, die sind mit diesem Buch richtig. Ein tolles Buch, allerdings zu einem auch sehr kräftigen Preis.