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Katzen sind im Laufe der letzten Jahrzehnte das beliebteste Haustier der Deutschen geworden. Wenn man auf dem Land wohnt, kann man den Tieren oft Freigang bieten und ihnen freien Zugang zum Haus gewähren. Aber wie ist das mit Katzen, die im Haus wohnen? Wohnungskatzen haben besondere Ansprüche, die mit denen eines Freigängers oft nicht mehr viel gemeinsam haben. Susanne Vorbrich gibt in ihrem "Wohlfühl-Buch für Wohnungs-Katzen - Was sich Katzen wünschen" einen Überblick über die Dinge, die man beachten sollte, wenn man sich einen Stubentiger anschafft.
Der Ratgeber ist in viele kleine Kapitel unterteilt, so dass sich der Inhalt sehr übersichtlich gestaltet. Nach einer kurzen Einführung stellt sich zunächst die Frage nach der richtigen Katze. Soll es ein ausgewachsenes Tier sein oder ein Katzenkind? Passt ein Rassetier eher als die Wald-und-Wiesen-Rasse? Die Autorin beschreibt Verhaltensweisen und so kann man sich leicht entscheiden, welche Art von Katze zu einem selbst und der Wohnumgebung passt.
Sicherheit ist sehr wichtig, darum werden alle möglichen Gefahren genau beschrieben. Fenster sollten gesichert sein, Chemikalien dürfen nicht in die Nähe der Tiere gelangen und auch die Verletzungsgefahr ist in einer Wohnung nicht zu unterschätzen.
"Katzenklo, Katzenklo, ja das macht die Katze froh", sang schon Helge Schneider. Tatsächlich ist eine Katzentoilette für eine Wohnungskatze von besonderer Wichtigkeit. Wenn hier nicht alles seinen Bedürfnissen entspricht, kann das Tier unsauber werden. Susanne Vorbrich gibt einen detaillierten Überblick darüber, welche Streu und welche Toilette geeignet sind. Außerdem gibt sie einen Überblick über geeignetes Futter, was man hier beim Kauf zu beachten hat und wie mit den Futterplätzen und -zeiten zu verfahren ist.
Sie spricht auch das heikle Thema "Tierarzt" in ihrem Buch an. Wie gewöhnt man eine Katze an einen Transportkorb? Und wann muss man überhaupt einen Arzt aufsuchen? Sehr positiv ist zu bemerken, dass sie auch dazu anhält, der Katze in ihrer Todesstunde zur Seite zu stehen und nicht zu sagen "Das kann ich nicht". Ist die Katze gesund, wird sie jede Menge Unterhaltung brauchen. Diese kann man ihr in Form von Spielzeug, Kratzbäumen und Kletterlandschaften bieten. Grundlegendes wird erklärt: Welcher Kratzbaum ist geeignet und wo sollte er aufgestellt werden? Welches Spielzeug gefällt meiner Katze und ist sicher für sie?
Auch auf die Pflege wird eingegangen, selbst wenn eine normale Kurzhaarkatze keiner besonderen Pflege durch den Menschen bedarf. Die Autorin geht eher auf Sonderfälle, wie verschmutztes Fell durch Chemikalien, besondere Bedürfnisse alter Katzen und Ähnliches ein.
Zum Ende des Buches erfährt der Leser noch einiges zum Verhältnis zwischen Mensch und Tier. Wie kommuniziert man mit einer Katze? Eine nicht einfach zu beantwortende Frage, denn unsere Stubentiger haben nun mal eine andere Art sich auszudrücken als wir Menschen. Wir müssen also auf die Tiere eingehen. Dabei ist es durchaus möglich, erzieherische Maßnahmen zu treffen, man sollte jedoch genau wissen, was man tun darf und was nicht. In diesem Abschnitt wird auch kurz auf Besonderheiten wie das feine Gehör der Katze oder Katzen mit Krankheiten und Handicaps eingegangen.
Fazit: Ist man sich nicht sicher, ob man einer Katze ein artgerechtes Umfeld bieten kann, ist dieses Buch genau das Richtige, um einen Überblick zu bekommen, was bei dem Zusammenleben mit einer Katze in der Wohnung zu beachten ist. Allerdings empfiehlt es sich dann, zu den einzelnen Themen zu weiterführender Literatur zu greifen, denn viele Bereiche werden von der Autorin nur kurz angerissen oder enthalten auch schon mal Informationen, die zwar im Ansatz richtig, aber nicht komplett sind oder leichte Fehler enthalten. So wird zum Beispiel empfohlen, seine Fenster mit Fliegengittern zu sichern. Das ist allerdings für eine aktive Katze keine Sicherheit, denn sie wird das Netz innerhalb von Sekunden zerfetzt haben. Insgesamt handelt es sich beim "Wohlfühl-Buch für Wohnungs-Katzen" um einen Ratgeber, der ausschließlich für den Einsteiger geeignet ist. Dem erfahrenen Katzenbesitzer wird er kaum neue Informationen bieten.