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Aus Frankreich kommen immer wieder gute Komödien. Und einer der Stars des französischen Humors ist Edouard Baer, der im vorliegenden "Lügen & lügen lassen" die Hauptrolle spielt. Also sind die Voraussetzungen erfüllt, eigentlich müsste ja einiges an Spaß versprochen sein.
Raphael ist Ghostwriter, schreibt für prominente Mitbürger deren überkitschten Memoiren. Darin ist er sehr professionell. Seinen großen Traum hingegen hat er irgendwo im Alltag begraben, den Traum von einem eigenen Buch. Und jetzt soll er auch noch dem Kapitän der französischen Fußballnationalmannschaft die Biografie schreiben, und der entpuppt sich nicht nur als ein ziemlicher Großkotz, der sich allzu sehr in Raphaels Arbeit mischt, er ist auch noch mit Claire zusammen, mit der Raphael eine in den Anfängen gescheiterte Affäre aus der Studentenzeit verbindet.
Raphael ist eigentlich mit Muriel zusammen, einer unkonventionellen tollen Frau, die ihn antreibt, sein eigenes Buch zu schreiben, die er aber Claires wegen nicht so recht wahrnehmen kann. Er macht mit ihr Schluss, um seinem Auftraggeber die Freundin auszuspannen, und springt so hübsch rein in den Schlamassel.
Edouard Baer erschafft mit Raphael einen leicht trampeligen Helden, der aber auch viel Charme hat und seine Zuschauer einiges mitleiden lässt. Das Ensemble um ihn herum ist gut, allerdings nicht außergewöhnlich. Das Gleiche gilt eigentlich auch für den gesamten Rest des Films, gut, aber nicht außergewöhnlich. Es gibt schon einige witzige Szenen, vor allem welche von einem etwas verschrobenen, feinsinnigen Humor. Aber zum größeren Teil plätschert das Ganze doch ziemlich vor sich hin, und so richtig überraschend ist da nichts. Da kopiert Regisseur und Drehbuchautor Laurent Tirard offensichtlich amerikanische Vorbilder, reichert sie mit ein bisschen französischer Raffinesse an, schafft aber die dramaturgischen Wendungen nicht so gut, kann nicht so richtig mitreißen, und bleibt somit leider im Mittelfeld.