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In der Pariser Oper geht ein Phantom um, welches einige Privilegien genießt und sogar eine eigene Loge besitzt, in der es die Vorstellungen genießen kann. Darüber hinaus erhält es von der Direktion monatliche Bezüge, damit der Opernbetrieb reibungslos weiterlaufen kann. Als neue Direktoren die Leitung der Oper übernehmen und dem Phantom diese Privilegien verweigern kommt es zu mysteriösen und unheimlichen Vorfällen. Bis hin zu einem Mord.
Das Phantom verhilft aber auch der jungen Christin zu einer glanzvollen Karriere als Sängerin, in dem es ihr nächtens Gesangsunterricht gibt. Die einzige Gegenleistung, die das Phantom dafür verlangt, ist, dass Christin nur für den Gesang lebt und ihre Liebe einzig der Musik und dem Phantom gehört. Als Christins Jugendfreund Raoul unerwartet auftaucht und sich die beiden jungen Menschen ineinander verlieben, dreht das Phantom durch und entführt seine Schülerin in die düsteren Katakomben unterhalb der Oper ...
Mit diesem Projekt widmete sich Titania Medien einer der ganz großen romantischen Schauergeschichten der Weltliteratur. Bekannt geworden durch das Musical und den Kinofilm, ist dies nun der erste Versuch die Geschichte des Phantoms auch als Hörspiel an den Mann oder die Frau zu bringen. Und das mit einem durchaus beeindruckenden Ergebnis. Dem Anspruch atmosphärische Hörspiele zu gestalten wird das Label jedenfalls zu hundert Prozent gerecht. Und wie für Hörspiele nun einmal so üblich wird diese Atmosphäre zum einen durch die Musik erzeugt, welche filmreif ist ohne dabei zu aufdringlich zu wirken, und zum anderen durch die Sprecher. Wie auch in den anderen Folgen dieser ambitionierten Reihe, liest sich die Liste der Sprecher wie eine Zusammenkunft zu der Synchronisation eines gewaltigen Hollywood-Blockbusters. Der Star des vorliegenden Hörspiels ist zweifelsohne Torsten Michaelis, der mit seiner charismatischen Stimme, welche durch den dumpfen Hall noch eindringlicher wirkt, dem Phantom sprichwörtlich Leben einhaucht. Bekannt ist Michaelis vor allem als deutsche Stimme von Wesley Snipes oder Sean Bean. Christin Daaé wird von Marie Bierstedt eindrucksvoll dargestellt, die vor allem Kate Beckinsale und Kirsten Dunst dem deutschen Filmfreund verständlich macht. Auch Ursula Heyer, die mit ihren durchdringenden Organ beispielsweise Joan Collins synchronisierte, vermag auf ganzer Linie zu überzeugen. Einzig Detlef Bierstedt und Joachim Tennstedt als Operndirektoren spielen ihre Rollen etwas zu theatralisch und wirken dadurch leicht überzogen. Die Story ist mehr von einer seichten Gruselstimmung durchzogen, zum Ende hin gepaart mit einem Schuss Dramatik. Action sucht man hier vergebens, sie wird aber auch nicht sonderlich vermisst und würde die Atmosphäre nur stören.
Die Aufmachung überzeugt auf ganzer Linie und zeigt das Phantom mit seiner Auserwählten Christin. Allein das Cover vermittelt bereits eine dezente Schaueratmosphäre und gibt einen ersten treffenden Eindruck von dem knapp 80 Minuten andauernden Hörerlebnis.
Fazit:
Schaurig-schöne Hörspieladaption eines Klassikers der Gothic-Novel.