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Kommissar Adamsberg hat ein Haus in Paris gekauft. Viele Jahre stand es leer. Der Nachbar meint zu wissen, warum. Im Haus spukt es. Die heilige Clarisse schleicht seit Jahrhunderten auf dem Dachboden herum. Die vormalige Besitzerin hatte sich erhängt, weil das Haus sie in den Wahnsinn getrieben hatte.
Adamsberg kümmert das nicht. Er schläft ruhig und geht am nächsten Tag seiner Arbeit nach. Mit seinem Team ermittelt er in zwei Mordfällen. Zwei Männer, einer schwarz und einer weiß, wurden an der Porte de la Chapelle aufgefunden. Man glaubt, sie haben mit Drogen gehandelt. Diala Toundé, Altkleiderverkäufer, und Didier Paillot, ein Hütchenspieler, haben sich aber scheinbar nicht gekannt. Und doch haben sie Gemeinsamkeiten. Beide sind sehr groß und haben schmutzige Fingernägel. Besonders die Fingernägel sind es, die Adamsberg stutzig werden lassen. So stutzig, dass er die Akte nicht dem Drogendezernat übergeben will. Auch als er bei seinen Ermittlungen einfach nicht weiterkommt, glaubt er nicht an eine Abrechnung unter Dealern. Verwirrend ist auch, dass die Gerichtsmedizinerin glaubt, dass im Mordfall eine Frau mit einem Skalpell ganze Arbeit geleistet hat. Aber es würde zumindest beweisen, dass die Morde geplant waren. Adamsbergs Kollegen wollen in dieser Sache der Meinung ihres Chefs nicht folgen. Doch Adamsberg hat sich festgefressen und er lässt nicht locker. Bald weiß er, woher die Erde, die man unter den Fingernägeln der beiden Mordopfer gefunden hat, stammt. Aus einem Grab. So nimmt der Fall einen unglaublichen Verlauf. Adamsberg scheint einer Hexe auf der Spur zu sein, welche die makabren Zutaten für einen unsterblich machenden Trank sammelt.
Es ist sehr schwer, in den Krimi hineinzufinden. Die Autorin beschreibt zu viele Nebensächlichkeiten, die für den Verlauf der Geschichte eher unwichtig sind. Außerdem ist die Anzahl der vorkommenden Personen sehr groß. Zu Adamsbergs Team gehören 27 Beamte, darunter sehr außergewöhnliche bis hin zu skurril erscheinenden Persönlichkeiten, die ihre wahre Identität erst im Laufe der Zeit offenbaren. Der Krimi ist außerdem sehr kompliziert aufgebaut, wenn dann auch zum Schluss alle Erzählstränge schlüssig aufgelöst werden. Das Buch ist spannend, auch wenn der mit sehr viel Fantasie beschriebene Fall äußerst verstrickt ist und zunächst sehr undurchsichtig erscheint. Adamsberg verlässt sich auf sein Gefühl. Er ist ein sehr komplizierter Mensch, zu dem man schwer Zugang erhält. Doch je mehr Puzzleteile er zur Aufklärung des Falles erhält, umso besser nachvollziehbar wird sein Handeln.
Das Buch hat Längen, die wohl nur Fans von Fred Vargas durchhalten können. Andererseits wird man aber auch wieder mit äußert turbulenten Szenen überrascht, wodurch die Handlung ordentlich Fahrt bekommt.
Besonders herauszuheben sind die vielen Wendungen, welche die Autorin dem Krimi gegeben hat und die einen starken Plot offenbaren, der aber eher schlecht in Szene gesetzt wurde.