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Wer kennt das Problem nicht - man sitzt vor seinem PC und möchte gerne verstehen, was auf einer englischsprachigen Webseite steht. Einfache Worte sind einem noch geläufig. Doch dabei bleibt es meistens nicht. Vor allem dann nicht, wenn der Verfasser der Texte schreibt, "wie ihm der Schnabel gewachsen ist".
Noch schlimmer ist die Situation, wenn man selbst einen Text in Englisch verfassen muss. Etwa eine eMail oder einen Brief. In Zeiten von Internet-Einkauf und internationalen Konzernen ist dieses Szenario sicherlich keine Seltenheit mehr.
Für genau diese Fälle will Lingenio mit "Click&Translate 2" das richtige Tool anbieten. Diese kleine Software arbeitet im Hintergrund und übersetzt markierte und kopierte Wörter oder Sätze auf Wunsch vom Englischen ins Deutsche und umgekehrt. Für mehr als 500.000 Stichworte und Redewendungen findet das Programm die passende Übersetzung. So zumindest der Werbetext auf der Rückseite der Packung.
Die Installation ist laut beiliegendem Handbuch in wenigen Schritten erledigt - eben wie bei einer typischen Windowsanwendung. Man muss lediglich alle laufenden Programme inkl. dem Virenwächter schließen, Sprache und Installationsort auswählen, die auf der Hülle aufgedruckte Seriennummer eingeben und schon wird das Programm installiert.
Theoretisch.
Praktisch akzeptierte das Programm bei einem ersten Installationsversuch die zehnstellige Seriennummer nicht. Da half kein Betteln und kein Flehen - es ging nicht weiter. Da es bereits Freitagabend war, konnte die Hotline nicht erreicht werden. Doch, so verspricht die Support-Webseite, Anfragen würden an Werktagen innerhalb kurzer Zeit bearbeitet werden. Schade nur, dass Samstage bei der zuständigen Hotline nicht zu den Werktagen zählen, denn die Mail mit einer neuen, nun funktionstüchtigen Seriennummer kam erst am darauffolgenden Montag an. Sie erklärte, dass alle Packungen dieser Serie mit einer falschen Nummer ausgeliefert worden seien. Jedoch läge die Schuld nicht bei ihnen, sondern bei jener Service-Firma, welche für die Seriennummern zuständig sei.
Ah ja.
Wer also das Programm kauft, kann sich darauf gefasst machen, dass es nicht sofort installiert werden kann. Versucht er es zudem abends oder am Wochenende, kann er die Packung getrost beiseite legen, denn es geht nicht weiter.
Ist das Programm installiert, zeigt es sich aufgeräumt und intuitiv zu bedienen. Es klinkt sich in die Taskleiste ein und wird aktiv, wenn man einen Text in die Zwischenablage kopiert. Alternativ kann man den zu übersetzenden Text auch per Hand in das entsprechende Fenster von "Click&Translate 2" kopieren und übersetzen lassen.
Für die Arbeit mit der Software stehen neben der allgemeinen Übersetzung auch Sachgebiete zur Verfügung, die bei bestimmten Vokabeln wichtig sind. So macht es zum Beispiel einen Unterschied, ob man ein Schiff durch schwieriges Gewässer dirigiert, oder ob man eine Sonate dirigiert. Durch die Wahl entsprechender Sachgebiete kann man sicherstellen, dass die passenden Vokabeln benutzt werden.
Im Handbuch gehen die Entwickler bereits auf die Schwierigkeiten der Übersetzung im Allgemeinen ein und sagen offen, dass ein Programm niemals eine perfekte Übersetzung liefern kann. Dies ergibt sich allein daraus, dass man zum Verständnis Sätze interpretieren muss, um sie sinnvoll übersetzen zu können. Aber genau das vermag ein Computer nur in sehr eingeschränkter Weise zu tun. Entsprechend ist die Frage bei solcher Software stets, wie gut es dem Programm gelingt , den Sinn eines Satzes zu erfassen. "Click & Translate 2" zeigt hier ein unterschiedliches Bild. Leistet es sich bei einfachen Sätzen ohne Fallstricke wie Personalpronomen oder Verschachtelungen keine Schwächen, so mehren sich die Fehler eben bei anspruchsvollen Texten. Je komplexer ein Satz, umso eher kommt das Programm aus dem Tritt. Ein waches Auge durch den Benutzer, vor allem bei offiziellen oder geschäftlichen Dokumenten, ist unerlässlich und wird auch im Handbuch dringend empfohlen. Dies setzt jedoch voraus, dass der Benutzer der fremden Sprache so weit mächtig ist, dass er die von "Click & Translate 2" gemachten Fehler erkennt. Nur - wer dies kann, der braucht das Programm vermutlich nicht. Somit beschränkt sich der wirklich sinnvolle Einsatz auf den Bereich der Heimanwender und den kleiner Büros mit sporadischen Übersetzungen. Um eine Webseite zu verstehen, eine Brieffreundschaft im Ausland aufrecht zu erhalten oder auch um die Bestellbestätigung eines Online-Shops in England oder in den USA zu kontrollieren, reicht es allemal. Und mehr will die Software auch nicht, denn wer professionelle Übersetzungen braucht, greift zu der Plus- oder Pro-Variante von "Translate". Oder zu einem menschlichen Übersetzer - je nachdem.
Fazit: Ein Übersetzungsprogramm für einfache Texte im privaten oder kleingewerblichen Umfeld. Ein waches Auge bei der Übersetzung ist unerlässlich.