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Die Gruppe um Professor Montague verfängt sich immer mehr in der düsteren Atmosphäre von Hill House. Insbesondere die psychisch labile Eleanor verfällt zusehends dem Einfluss des Bösen, welches die Seele der jungen Frau zerrüttet. Da bekommen die Forscher unerwarteten Besuch. Professor Montagues Ehefrau und ihr junger, überheblicher Freund Arthur wollen dem Phänomen in einer spiritistischen Sitzung auf den Grund gehen ...
Der zweite Teil von
Shirley Jacksons Spukhausgeschichte ist zugleich die bis dato kürzeste Folge der Reihe. Die Sprecher sind weiterhin in ihrem Element und spielen ihre Rollen mit viel Einsatz und Engagement. Damit stehen sie ihren Schauspielkollegen aus den Kinoproduktionen in nichts nach. Evelyn Maron, welche die Hauptrolle Eleanor spricht, macht ihre Sache ebenfalls hervorragend, spielt die Verängstigung und die Paranoia ihrer Rolle aber zum Teil etwas zu theatralisch.
Als Neuzugänge bereichern Rita Engelmann als Professor Montagues Ehefrau Gladys und Matthias Deutelmoser als Arthur Parker das düstere Kammerspiel, welches unaufhaltsam einem dramatischen Finale zustrebt. Auch wenn die CD voller unheimlicher Momente ist, vermag der Funke letztlich nicht mehr richtig überzuspringen. Vergeblich wartet man als Hörer auf den Knalleffekt, der sich zwar zum Ende hin einstellt, bis dahin aber weist die Handlung einige Hänger auf, die auch durch die skurrilen Charaktere Gladys und Arthur nicht überbrückt werden können, wenngleich der kindlich-naive Sportlehrer einige humorvolle Einlagen zu der Story beisteuert. Auch die spiritistische Sitzung bewirkt bei weitem nicht die angestrebte Spannung. Ebenso wie die "Ausbrüche" des Hauses, die zwar in schön regelmäßigen Abständen erfolgen, aber keinen nennenswerten Effekt vorweisen können. Äußerst gelungen sind hingegen die letzten beiden Tracks, welche die unheimliche Geschichte zu einem denkwürdigen Abschluss führen. Insbesondere die Szene, in der Eleanor von einer unheimlichen Stimme gelockt wird, ist wirklich gruselig und passend für ein Spukhaus.
Die Aufmachung ist ein wenig einfallslos ausgefallen. Das Motiv ist identisch mit dem Cover zu Folge 8 und wurde nur durch eine Änderung der Farbgebung des Hintergrundes modifiziert. Das Gemälde selbst ist von gewohnt hoher Qualität, wie sie alle neuen Cover des Labels aufweisen.
Fazit:
Schwächelnde Fortsetzung des Spukhaushorrors mit durchweg brillanten Sprechern, die zum Teil übers Ziel hinausschießen. Das grandiose Ende entschädigt den Hörer für einige Längen während der Handlung.