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Der Prado ist eine prachtvolle Allee, die die Altstadt Havannas vom Zentrum der Stadt trennt. Man spaziert im Schatten der alten Bäume entlang, vorbei an Wohnhäusern aus dem 19. Jahrhundert, die die Zeit nicht unberührt gelassen hat, vorbei an Gruppen älterer Kubaner, die auf den Bänken unter den Bäumen sitzen und angeregt diskutieren. Francisco zufolge, ist das Diskutieren eine der Lieblingsbeschäftigungen der Kubaner: "Bueno, a los habaneros les encanta discutir de todo tipo de cosas..."
Im Hintergrund höre ich die Motorgeräusche von Mofas und die Stimmen der Menschen, die auf dem Prado spazieren gehen. Auch wenn ich nicht alles verstehe, was der alte Habanero Francisco mir über den Prado und die Diskutier-Leidenschaft der Kubaner erzählt, so doch genügend, um den Eindruck der breiten Straße mit ihren schattigen Plätzchen und den alten Herrschaftshäusern zu genießen. Dann jedoch führt mich der Reiseführer weiter zum Revolutionsmuseum, das den Helden der Revolution gewidmet ist. Er erklärt, dass gerade die Verehrung von Che Guevara eine wichtige Rolle in der kubanischen Kultur spielt, was mir auch Francisco bestätigt.
So führt der Audio Reiseführer auf Spanisch von Ort zu Ort, von Habana nach Santiago und Trinidad, durch das Tal von Vinales, zu einer alten Zigarrenfabrik und der Musikerbar "Casa de la Trova" in Santiago . Dabei werden nicht nur Städte und Landschaft beschrieben, sondern eben auch vieles zur Lebensweise der Kubaner erklärt. Zwischendrin erzählen Einheimische von ihrer Art zu Leben, Musik zu machen, zu reden. Gerade dadurch wird viel von dem Lebensgefühl auf Kuba vermittelt, sodass man beim Hören manchmal ein bisschen vergisst, dass man sich hier im kalten, grauen Deutschland und nicht im Zentrum des belebten Havanna befindet. Nebenbei erfährt man noch einiges über Geschichte und Kultur.
Das sprachliche Niveau ist allerdings recht hoch; Anfänger verstehen also zunächst nicht allzu viel. Gerade die Einheimischen, die zu Wort kommen, sind oft schwer zu verstehen. Dafür gibt es allerdings ein Beiheft, in dem alle Texte und auch die Worte der Kubaner noch mal abgedruckt sind, wobei schwierige Wörter übersetzt sind. Dadurch schafft man es mit der Zeit, sich immer mehr in das Hörbuch "einzuhören" und versteht später auch andere Texte - beziehungsweise das gesprochene Spanisch allgemein - besser.
Anbei ist auch eine kleine Karte von Kuba, auf der die Textstellen des Hörbuches markiert sind, was einen gewissen Überblick verschafft.
Insgesamt schafft es dieser Reiseführer wunderbar, ein bisschen Kuba-feeling zu vermitteln, kombiniert mit bildhaften Beschreibungen und gewürzt mit einigen interessanten Hintergrundinformationen. Und während man innerlich dann schon über verlassene Strände in der Morgensonne spaziert, lernt man viel mehr von der Sprache, als zunächst erwartet.