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Die DVD-Verpackung des Science-Fiction-Thrillers verspricht schon einiges: Bei der Special Edition von "Renaissance" wurde auf perfekte Übereinstimmung mit der Machart des Films geachtet. Und so öffnet man gespannt die Box mit hochwertiger und edler Schwarzweiß-Umhüllung und hofft, dass der Inhalt ebenso toll sein wird wie die Verpackung.
Paris in gar nicht so ferner Zukunft. Die Polizei hat einen Spitzenmann in ihren Reihen, der aber nicht nur ein brillanter Ermittler ist, sondern auch ein sturer und unberechenbarer Einzelgänger: Karas. Nachdem er einer Geiselnahme ein blutiges, wenn auch erfolgreiches Ende gemacht hat, bekommt er gleich seinen nächsten Fall. Es gilt, die Wissenschaftlerin Ilona Tasuiev zu finden. Die junge Frau, in deren Forschungen ihr mächtiger Arbeitgeber Avalon, einer der mächtigsten Großkonzerne, große Hoffnungen setzt, wurde allem Anschein nach entführt. Fiel sie einem zufälligen Verbrechen zum Opfer oder hat diese Entführung mit ihren aktuellen Forschungen zu tun?
Karas stellt erste Nachforschungen an und kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Ilonas Arbeitgeber Avalon nicht nur der Nächstenliebe wegen auf die baldige Rückkehr der jungen Wissenschaftlerin hofft. Je tiefer er mit den Ermittlungen in Ilonas Arbeit vordringt, desto offensichtlicher wird es, dass ihre Forschungen auf denen eines anderen Wissenschaftlers, ehemalig in Diensten Avalons, beruhen. Die beiden scheinen einem Geheimnis auf der Spur gewesen zu sein, das mit "Progerie", einer seltenen Krankheit, die den Alterungsprozess beschleunigt, zusammenhängt.
Karas bekommt unerwartet Hilfe von Ilonas Schwester Bislane, die sich zunächst widerspenstig und wenig kooperativ zeigt. Wird es den beiden gemeinsam gelingen, Ilona zu finden?
"Renaissance" bietet, optisch betrachtet, Filmgenuss der Spitzenklasse. Die außergewöhnliche Darstellung in flächigem Schwarz und Weiß ist mitunter anstrengend, aber auch faszinierend. Überraschend detailreich und zugleich plakativ zeigen sich die Bilder dem Betrachter, der weniger von der Geschichte als vielmehr von der wundervollen Animation gefesselt ist. Durch die grellen Kontraste wird die kalte, futuristische Stadt Paris lebendig und zugleich seelenlos dargestellt, ebenso wie die Figuren, allen voran Karas, der nicht zuletzt durch die gute Synchronisation im Deutschen wie im Englischen (hier gesprochen von Daniel Craig) den Zuschauer gefangen nimmt. Die Bewegungen der Charaktere sind beeindruckend fließend und auch die Mimik der Gesichter verblüfft. Allerdings erweist sich der Auftakt als zäh, und so entfalten die Animationen erst nach einer Weile ihre ganze Wirkung; zu anstrengend und kühl wirken die Charaktere und die ungewohnte Optik zu Anfang noch.
Wo die Machart dieses Science-Fiction-Thrillers Begeisterung auslöst, zeigt sich die Story weniger innovativ, dafür aber solide. Die Handlung verläuft relativ stringent, der Zuschauer begleitet Karas auf seiner Suche nach der jungen Wissenschaftlerin und wird bis zum Ende hin gut unterhalten. Das Finale sorgt schließlich für das Sahnehäubchen des Films, und das nicht nur, weil hier erstmals in knapp 100 Minuten Laufzeit das kurze Aufblitzen von Farbe zu erkennen ist. Mehr soll an dieser Stelle aber nicht verraten werden.
"Renaissance" ist ein optischer Filmgenuss höchster Güte. Die bisweilen anstrengende Darstellung sollte nicht davon abhalten, die brillante Optik einmal mit eigenen Augen zu erfahren. Eine solide Story mit packendem Ende und interessante Features auf der zweiten DVD sind es allemal wert.
Die Ausstattung zeigt sich gegenüber der
Single Edition etwas großzügiger. Neben dem Hauptfilm gibt es Interviews, einen Blick hinter die Kulissen, einen Musikclip, ein Featurette, eine Slideshow und die üblichen Trailer zu begutachten.