Im Frühjahr 2006 kam die erste Auflage des irreführenderweise "Die Spezialverbände der Bundeswehr" betitelten Buches in die Buchläden und schnell stellte sich Ernüchterung ein. Das lag weniger am Inhalt des 200 Seiten umfassenden Buches, sondern viel mehr an dessen Aufmachung. Nachdem die erste Auflage vergriffen war, entschied sich der Verlag eine zweite Auflage nachzulegen. Nun stellt sich die Frage: Wurden die Mängel der ersten Auflage behoben?

Auf den ersten Blick findet der Leser keine gravierenden Unterschiede. Die Gliederung blieb unverändert. Nach einem kurzen Vorwort widmet sich der Autor der Infanterie. Hier sticht ins Auge, dass der Stand der Informationen nach wie vor das Jahr 2005 ist. Hier wäre eine Aktualisierung begrüßenswert gewesen. Nachdem Jäger, Gebirgsjäger und Fallschirmjäger unverändert viele Seiten gefüllt haben, skizziert der Autor ein grobes Bild von den Aufgaben des Kommandos Spezialkräfte (KSK), den Fernspähern und den Objektschutzkräften der Luftwaffe. Auch hier merkt man schnell, dass die gegebenen Informationen nicht aktuell sind. Besonders das Fehlen von Informationen zur "neu geschaffenen" Aufklärungstruppe fällt auf. Das Bataillon Spezialisierte Einsatzkräfte Marine (SEM) und die Feldjägertruppe finden ebenfalls Erwähnung. Im Anschluss daran werden die verschiedenen Ausbildungseinrichtungen des Heeres vorgestellt. Unter anderem das Ausbildungszentrum für Spezielle Operationen, Gebirgs- und Winterkampfschule, Luftlande- und Lufttransportschule sowie die Infanterieschule.

Sieht man davon ab, dass das Buch hinsichtlich der gegenwärtigen Struktur der Bundeswehr nicht auf dem neusten Stand ist, erhält der Leser einen umfassenden Einblick in die Ausbildung und Ausrüstung der Bundeswehr. Die verschiedenen Handwaffen aber auch die verwendeten Fahrzeuge werden, reichhaltig bebildert, vorgestellt.
In dieser Neuauflage wurden einige Rechtschreibfehler behoben, ein paar neue Bilder eingefügt und die in der ersten Auflage fehlende Seite "nachgeliefert". Daraus ergibt sich für den interessierten Leser eine klare Kaufempfehlung. Wer die erste Auflage bereits sein Eigen nennt, kann jedoch vom Kauf der Neuauflage absehen - denn inhaltlich hat sich nichts geändert. Hier hätte sich die Gelegenheit geboten, die gegebenen Informationen zu aktualisieren.