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Vor einer Stunde ist die Welt des Klostermönches Fu noch in Ordnung gewesen. Er wünscht sich nichts mehr als immer noch zu schlafen und von leckerem Essen zu träumen.
Aber dem ist nicht so, denn vor einer Stunde ist Fu mit einem unsanften Schlag von dem Großmeister geweckt worden - jedem anderen hätte Fu diesen Schlag zehnfach vergolten, aber er erkannte den Großmeister und lies sich von ihm hinter seinen Brüdern her scheuchen.
Der Großmeister will seine besten Kämpfer, allesamt noch Kinder, von denen jedoch jedes trotz des jungen Alters bereits eine Kung-Fu-Technik ausgefeilt beherrscht, beschützen. Niemand anderes als ihr abtrünniger Bruder Ying, der "Adler", ist über das Cangzhen-Kloster hergefallen, um den Kriegermönchen den Garaus zu machen und sich die mächtigen Drachenschriftrollen anzueignen.
Also versteckt der Großmeister seine Schüler, den "Tiger" Fu, den "Affen" Malao, den "Kranich" hok, die "Schlange" Seh und den "Drachen" Long in einem großen Wasserkrug, um sie vor Yings Wut zu schützen.
Doch Ying findet sie; Ying, der sich verändert hat und der danach strebt, sein Leben als "Adler" abzulegen und fortan ein "Drache" zu sein. Da der Großmeister seinen Schülern erklärt hat, dass Ying eigentlich nur aus Wut auf ihn handelt, weigert sich keiner der fünf Kriegermönche, die Flucht zu ergreifen, um Ying später mit vereinten Kräften Einhalt gebieten zu können, während sich ihr Großmeister dem Kampf mit dem abtrünnigen Bruder stellt.
Also fliehen Fu, Malao, Hok, Seh und Long aus dem Cangzhen-Kloster, welches bereits in Flammen steht, und trennen sich am Waldrand voneinander, um sich zunächst auf eigene Faust durchzuschlagen und so hinter das Geheimnis ihrer Herkunft zu kommen.
Mit "Die fünf Gefährten und der Kampf des Tigers" legt der Autor Jeff Stone den Auftakt der Reihe "Die fünf Gefährten" vor. Von ihrem Mitbruder Ying vertrieben, verlassen die fünf jungen Mönche das Kloster, um sich auf eigene Faust durchzuschlagen, um so hinter die Geheimnisse zu kommen, die sich um sie ranken. Anzumerken ist hier ebenfalls, dass "Die fünf Gefährten und der Kampf des Tigers" nicht nur den Auftakt der Reihe, sondern auch den Auftakt zu Jeff Stones Autorenleben darstellt.
Jeff Stone hält sich eine Handvoll von Hauptfiguren, die er sich nach und nach vornimmt und eine Geschichte um sie webt. Im vorliegenden Buch liegt das Hauptaugenmerk auf Fu, dem Tiger-Mönch. Seite an Seite mit Fu wird der Leser durch das Buch geleitet, aus dessen Sicht der erste Blick auf diese Reihe präsentiert wird. Trotz seiner Hauptfigur bietet Jeff Stone aber auch immer wieder Nebenschauplätze, in denen andere Figuren ins Visier genommen werden. Dadurch steigert er die Spannung, wenn er mal eben einen Szenenwechsel einbaut. Auch nutzt er so die Möglichkeit mehrerer Handlungsstränge, die er später wieder zusammen führt.
Auf jeden Fall ist der Schreibstil recht einfach gehalten, so dass auch Kinder ihn verstehen können, denen ich aber vom Lesen abraten würde, da einfach zu viel gekämpft und das um Leben oder Tod. Als blutig kann man es vielleicht nicht gerade bezeichnen, aber auf seine Art brutal schon. Aber für ältere Leser könnte es dann schon interessant werden, vor allem die Jugendlichen werden an dieser leichten Lesekost, mit interessanter Wertvermittlung, gefallen finden.
Jeff Stone hat einen guten Start hingelegt und lässt sich noch einiges Potenzial offen, das er, so kann man hoffen, in den nachfolgenden Bänden aufgreift und verarbeitet, wie zum Beispiel im zweiten Band "Die fünf Gefährten und die Rache des Bruders".