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Wenn man von einem "Etymologischen Namenlexikon" spricht, erwartet man vermutlich, dass hier alle gängigen und nicht mehr gängigen Vornamen mit ihren Herleitungen aus den verschiedensten Sprachen der Welt fein säuberlich aufgelistet sind. Diese Erwartung ignoriert dieses Lexikon aber souverän und liefert stattdessen Personenbeschreibungen mit etymologischen Anklängen.
Auf 831 Seiten gibt es hauptsächlich genau das Beschriebene. Bekannte Namen der Geschichte und der Gegenwart bekommen ihren Abschnitt, meist neutral, manchmal auch etwas launig werden Verdienste oder Schrecknisse aufgezählt, die mit der Person etwas zu tun haben, dann gibt es auch einen Satz, der sich mit dem Namen auseinandersetzt, ihn einer Sprache und einem Stamm zuordnet. Allerdings ist der etymologische Teil des Artikels immer kürzer, und meistens sogar viel kürzer, als der restliche. So breitet sich Autor Dietmar Urmes zum Beispiel bei Goethe über dessen verschiedene Berufe aus, erwähnt den "Werther" genauso wie den "Faust", um dann quasi im Nachklatsch auch dazu zu kommen, dass Goethe etwas "Göttliches" habe, weil der Name von einem Vornamen mit Gottesbezug komme, also "Gottfried" oder etwas ähnlichem.
Irgendwie schreibt Urmes schon am Thema vorbei. Dieses Lexikon ist ein Personenlexikon mit etymologischem Bezug, ein etymologisches Namenlexikon ist es nicht. Allerdings wirkt es im Bücherregal so ein bisschen schicker, wissenschaftlicher. Ein großer Teil der Personen, die Urmes da aufzählt, sind sicherlich nur einem ziemlich exquisiten Leserkreis bekannt, bei den bekannteren Persönlichkeiten steht dafür nichts wirklich neues, und da wirkt der Autor auch schon mal ein bisschen geschwätzig, aber durchaus wohlmeinend geschwätzig.
Neben einem Glossar und der Erklärung der Abkürzungen, gibt es noch ein bisschen was zum Nachschauen. Zum Beispiel eine Liste der Päpste von Anfang bis jetzt, jede Menge Nobelpreisträger, die deutschen Präsidenten und Kanzler und auch die amerikanischen Präsidenten - allerdings ohne Etymologie.
Was für ein schönes Buch um seine Bildung ein bisschen aufzupolieren, nett mal drin zu schmökern, sieht auch gut im Bücherschrank aus, es entspricht seinem Titel allerdings schlicht und einfach nicht. Dafür ist es aber sehr preiswert, ist ja auch was.