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 Bartimäus, Band 1: Das Amulett von Samarkand

Serie: Bartimäus, Band 1
Autoren: Jonathan Stroud
Verlag: cbj

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Dass sich Kinder- und Jugendbücher immer größerer Beliebtheit erfreuen ist unbestritten. Und nicht selten wird "Bartimäus" in einem Atemzug mit "Harry Potter" und "Artemis Fowl" genannt ... zu Recht?

Bartimäus ist ein ganz verschlagener Typ. Hin und wieder wird er von einem dusseligen Zauberer beschworen und muss triviale Aufträge ausführen. Aber Menschen sind halt so. Was will man machen? Diese Menschen glauben doch tatsächlich, dass sie bedeutende magische Begabungen hätten. Doch außer sich in einen Bannkreis zu stellen und ein paar Wörter aneinander zu reihen (und zum Beispiel einen 5000 Jahre alten Kobold zu beschwören), kriegen die doch nichts gebacken. Der junge Nathanael ahnt davon jedoch noch nichts. Er ist der festen Überzeugung, ein unglaubliches Talent zu besitzen. Und ganz nebenbei erwähnt, muss das ja auch stimmen, sonst wäre er ja lediglich einer von diesen Gewöhnlichen. (Komische Wesen. Sehen aus wie Zauberer, aber können noch viel weniger. Gehen sogar für Geld arbeiten. Ausgesprochen merkwürdig.)
Aber zurück zu Nathanael: Selbiger hat Großes vor. Getrieben von kleinlichen Rachegelüsten, beschwört er den zynischen Bartimäus und muss bald darauf entsetzt feststellen, dass dieser Dämon so gar nicht nach der Pfeife eines hochnäsigen 12-jährigen tanzen will ...

Mehr kann man eigentlich nicht von der Handlung verraten, ohne dem Buch jegliche Spannung zu nehmen. Was es mit dem Amulett von Samarkand auf sich hat, muss der interessierte Leser schon selbst lesen. Aber eines steht fest: der erste Band der Bartimäus-Trilogie gehört mit zu den lesenswertesten Büchern des Jahres 2004!

Das Buch wurde in der Vergangenheit oft mit Harry Potter verglichen. Ich kann guten Gewissens behaupten, dass ich noch nie ein Buch von Mrs. Rowling gelesen habe. Folgerichtig fällt dieser Vergleich schon mal weg. Jedoch lässt sich bei Bartimäus dasselbe Phänomen wie bei Harry Potter beobachten: Jung und Alt finden gleichermaßen Gefallen an der Lektüre!

Besonders markant ist die Teilung der Story in zwei Erzählperspektiven. In den Kapiteln mit der Überschrift "Nathanael" wird die Geschichte in der dritten Person erzählt. In den "Bartimäus"- Kapiteln schildert der boshafte Dschinn seine Sicht der Geschehnisse.
Mit Nathanael konnte ich während der gesamten 540 Seiten nicht warm werden. Der Charakter ist mir einfach zu unsympathisch. Nathanael ist verzogen, aufsässig, übermütig und nicht zuletzt auch unterschwellig rassistisch. Ein richtiges Ekelpaket! Der Dschinn hingegen ist Weltklasse. Zugegeben, er ist boshaft, gemein, durchtrieben und auch ausgesprochen eingebildet. Jedoch auf eine sehr liebenswürdige Art. Und er versteht es den Leser mit amüsanten Fußnoten zu begeistern!

"Bartimäus - Das Amulett von Samarkand" kommt für 18,90 Euro in einem wunderschön gestalteten Hardcover daher. Die Gestaltung des Schutzumschlages ist sehr gelungen und sieht im Regal ausgesprochen hübsch aus. Die Schriftgröße ist angenehm groß. Des weiteren sind mir keine eklatanten Mängel bei Rechtschreibung und Interpunktion aufgefallen.

Fazit:
Ein tolles Buch für Jung und Alt, demnächst auch als Paperback!

Ralf Strohbach



Hardcover | Erschienen: 1. Juni 2004 | ISBN: 3570127753 | Preis: 18,90 Euro | 540 Seiten | Sprache: Deutsch

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