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Mit "Auf den Spuren der Nebelfee" legt Stefan Seitz seinen Debüt-Roman vor, der zugleich den Auftakt der fantastischen Trilogie "Das Unkrautland" darstellt. Nachdem Seitz’ Manuskript von einigen großen Verlagen abgelehnt wurde, entschloss er sich, seine Geschichte im eigens dafür gegründeten "Cleon Verlag" zu veröffentlichen - mit Erfolg.
Primus ist kein Vampir. Er kann sich in eine Fledermaus verwandeln. Und er ist über zweihundert Jahre alt. Aber er ist kein Vampir. Denn an Stelle von Blut ernährt Primus sich lieber von Keksen und Torten. Kekse und Torten, die er nur allzu gerne aus der Bäckerei von Klettenheim stibizt. Vielleicht ist das der Grund, warum die Klettenheimer ständig versuchen, ihn zu erledigen? Warum sie denken, er sei ein blutrünstiges Monster? Doch Primus ist das egal - er kann über die kläglichen Versuche der Klettenheimer, den angeblichen Vampir zu töten, nur lächeln. So auch über die neueste Konstruktion der Dorfbewohner: eine am Kirchturm befestigte Schneeschaufel, die die Fledermaus im Flug aus der Luft fegen soll. Doch anstatt Primus trifft die Schneeschaufel eines Tages die junge Hexe Plim, die auf ihrem Besen hinter der kleinen Fledermaus herjagt, denn diese wäre die letzte Zutat für ihren Zaubertrank. Nachdem Primus der Hexe auf diese Weise entkommen ist, beginnt er, Plim hinterherzuschnüffeln - und wird prompt von einer Fliegenklatsche erwischt und landet doch noch in Plims Gefangenschaft. Doch bevor Primus im Zaubertrank der Hexe landen kann, gelingt es ihm, Plim zu überzeugen, dass sie sich zusammentun müssen - um das Rätsel, das das Unkrautland umgibt, zu lüften. Denn Primus hat entdeckt, dass er eines der Stücke jener nachgebauten Mondsichel besitzt, die einst am Himmel über dem Unkrautland hing. Nun sind diese Stücke in alle Himmelsrichtungen verteilt, doch jede birgt eine bestimmte Macht in sich. Und um der Vergangenheit des Unkrautlandes auf den Grund gehen zu können und mehr über Primus’ in Vergessenheit geratenen Kindheitsjahre zu erfahren, müssen die beiden neuen Freunde das Geheimnis der Mondsichel aufdecken ...
Die Entstehungsgeschichte von "Das Unkrautland - Auf den Spuren der Nebelfee" ist eine ganz besondere. Denn diese beginnt keineswegs mit der Idee zum Buch selbst, sondern vielmehr mit einem Testobjekt, mit welchem sich Stefan Seitz in eine Software einarbeiten konnte, die er beruflich benötigte. Und dieses Testobjekt waren Primus’ verwinkelter Turm sowie ein namenloser Schatten, der später zu Primus selbst werden sollte. Nachdem der Autor seine Ergebnisse auf der Homepage
www.unkrautland.de online gestellt hatte (eine Homepage, die einen Besuch auf jeden Fall lohnt), war er selbst sehr erstaunt über das positive Feedback dazu und all die Fragen, die ihm über den Hintergrund dieser Objekte gestellt wurden. So begann Stefan Seitz schließlich damit, die Geschichte seines namenlosen Schattens genauer auszutüfteln und schließlich zu Papier zu bringen.
Obwohl Stefan Seitz’ erster Roman nur langsam beginnt und einige Zeit braucht, um wirklich in Fahrt zu kommen, kann man bei "Auf den Spuren der Nebelfee" von einem überaus gelungenen Debüt sprechen. Dabei sind es vor allem die vielen liebenswerten und detailliert ausgearbeiteten Charaktere, die zum Charme der Geschichte beitragen und die der Leser schnell ins Herz schließen kann. Neben Primus und der Hexe Plim begegnet man dem unersättlichen Kürbis Snigg, der ununterbrochen redenden Vogelscheuche Chuck sowie Bucklewhee, dem in einer alten Uhr hausenden Hahnengerippe, das auf seine präzise Zeitansage besteht. Sowohl das Wesen dieser Charaktere allein als auch die von Stefan Seitz wunderbar herausgearbeiteten Dialoge sorgen für Ironie, Sarkasmus und unterhaltsamen Humor am laufenden Band, und dieser Aspekt ist vermutlich der wertvollste - auf jeden Fall aber vergnüglichste - des vorliegenden Romans. Doch auch die Spannung kommt keinesfalls zu kurz, denn der Autor jagt seine Protagonisten von einem Abenteuer ins nächste, stellt sie vor ein Rätsel nach dem anderen. So wird "Auf den Spuren der Nebelfee" zu einem unterhaltsamen und gleichzeitig rasanten Märchen, bis zu dessen Fortsetzung man sich allerdings noch eine Weile gedulden muss. Denn Stefan Seitz hat angekündigt, dass der zweite Band des "Unkrautlandes" vermutlich erst Ende 2008 erscheinen wird. Zumindest ein Titel ist bereits anvisiert: "Das Rätsel um die schwarze Hütte".
Fazit:
"Auf den Spuren der Nebelfee" beginnt langsam und ein wenig schleppend, entwickelt sich jedoch schnell zu einem gleichermaßen kurzweiligen wie unterhaltsamen und liebenswürdigen Abenteuer.