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 Stressfrei in 15 Minuten

8 Kurzprogramme für Körper und Geist


Cover
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Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis


Stressiger Alltag? Morgens früh raus, Arbeit, Haushalt, etwas Entspannung am Abend und am nächsten Tag das ganze wieder von vorne? Schon allein dieser Tagesablauf kann einen stressen. Wenn man dann aber nicht die Zeit findet abzuschalten und die Belastungen in Beruf und Alltag immer mehr zunehmen, kann das unangenehme folgen haben.
Zuviel Stress wirkt sich nicht nur negativ auf den Geist aus - es kann auch körperliche Folgen geben, die weit über stressbedingte Kopfschmerzen hinausgehen.

Um aus diesem Teufelskreis auszubrechen, bedarf es allerdings nicht viel - will man jedenfalls den Versprechungen des Buches "Stressfrei in 15 Minuten" glauben. Hier wird einem der schnelle Ausbruch aus der Stress-Spirale versprochen. Dies soll geschehen mit einer Mischung aus Bewegungs- und Entspannungsübungen, die dazu noch in jeder Alltagssituation umsetzbar sein sollen.
Also schlagen wir das Buch auf und Überprüfen diese Verheißungen.

Es beginnt mit einem Vorwort, das vor Stress warnt und kurz das Buch anpreist. Wirklich interessant wird es erst mit der Einleitung, die einem noch einmal vor Augen führt, dass man nicht nur sich selbst gegenüber verantwortlich ist, sondern auch den Menschen in seiner Umgebung. Natürlich können wir andere stressen, wenn wir "schlecht drauf" sind. Mit diesem Buch tut man also laut Verfasser nicht nur sich selbst etwas Gutes, sondern kümmert sich indirekt noch um die Gesellschaft.
Die Beschreibung, was Stress ist (Defizite oder Schwachstellen im eigenen Wohlbefinden), wirkt beinahe bedenklich. Denn die aufgeführten Störungen (wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Störungen) können vom Stress herrühren. Sie können aber auch andere Gründe haben, die durch Übungen zur Stressbewältigung nicht verschwinden. Dass man bei solchen Beschwerden bei einem Arzt gut aufgehoben wäre, hätte man erwähnen können - oder zumindest darauf verweisen, dass man auf den Verlauf dieser Störungen achten sollte.
Auch ein Verweis auf eine gesunde, ausgeglichene Ernährung wäre gerade bei der Erwähnung von Magengeschwüren angemessen gewesen.

Im nächsten Schritt wird man nach Ehrlichkeit gegenüber sich selbst gefragt. Etwas missverständlich klingt dann der Rat, nicht über Antworten auf Fragen wie "bin ich glücklich" zu grübeln, sondern sie zu akzeptieren. Hier könnte man auch verstehen, dass man seine derzeitige Seelenlage erfassen und dann wie sie ist akzeptieren soll. Und dass man wirklich nur durch gesteigerte geistige Fitness zufriedener wird, darf auch nicht für jeden gelten.
Vor allem, weil auch nicht erklärt wird, wie man abschalten soll. Hier wären einige Tipps praktisch gewesen, um zu zeigen, wie man seine Sorgen so beiseite legt, dass sie einen nicht mehr belasten oder zu ständigem nachdenken anregen.
Es folgt noch eine kurze Geschichte der wichtigsten Entspannungs- und Körpertechniken. Die Beschreibungen sind sehr kurz und dürften in etwa einer gängigen Kursbeschreibung, zum Beispiel für Yoga, entsprechen. Hier wären vielleicht genauere Beschreibungen der Techniken praktisch gewesen oder für wen sie besonders geeignet sind. Oder eine Erklärung, welche der Übungen aus dem Buch diesen Techniken entsprechen. So aber wirkt dieser Teil etwas losgelöst vom Rest des Buches.
Abschließend wird hier noch erklärt, was es heißt, im "Fluss" zu sein, wie man Stress erkennt und was er alles für den Organismus bedeuten kann. Es werden Ziele der Übugen aufgeführt und die Frage beantwortet, ob fünfzehn Minuten Training wirklich reichen.

Nachdem dieser Teil beendet ist, wird der Leser auf das Training vorbereitet: man soll sich nach Möglichkeit eine der Übungsreihen (besser noch zwei) aussuchen und diese dann jeden Tag in der vorgegebenen Reihenfolge durchführen. Wenn man dadurch dann ein besseres Gespür für sich und seinen Körper hat, kann man einzelne Übungen weglassen oder durch andere ersetzen.
In der Vorbereitung wird noch der "Körperscan" vorgestellt, den man sich am besten zur Gewohnheit machen soll. Es werden Tipps zur Atmung, zu den Bewegungen und speziell zu den Augen gegeben. Zudem wird erklärt, wie man sich vor oder beim Training wohl fühlt und wann es nicht angebracht ist, zu trainieren (nach dem Genuss von Alkohol oder der Einnahme von Medikamenten - obwohl vielleicht hätte erwähnt werden können, ob dies schon bei leichten Schmerzmitteln wie einer Kopfschmerztablette gilt).

Die nächsten Seiten widmen sich der Affirmation. Hier wäre es vielleicht nett gewesen, anstatt den etwas belehrenden Ton anzuschlagen und von der langen Geschichte dieser Tradition zu erzählen, zu erklären, dass man Affirmation ja oft schon ganz unbewusst im Alltag einsetzt, und darauf aufzubauen. Immerhin gibt es aber ein paar Tipps, wie man die Affirmation in seinen Alltag integrieren kann.

Es folgen die acht Übungseinheiten. Angeboten werden: Fit in den Tag, Fit im Job, Blue Hour - der geruhsame Ausklang eine langes Tages, Heiter und gelassen - mit Ärger umgehen, Erfolgreicher durch Entspannung, Sicher auftreten, Freier Kopf -klarer Geist, Schönheit kommt von innen - und von außn.
Am Ende folgt noch mal eine Übersicht der Üœbungspläne, zusätzlich gibt es Literaturempfehlungen.
Die einzelnen Übungsreihen beginnen jeweils mit einer kleinen Einleitung, einem Kästchen mit der Situation angepassten Affirmationsvorschlägen (im Sinne von "es geht mir gut"), dann folgen die einzelnen Übungen. Diese werden schrittweise erklärt und durch Fotos noch ergänzt. Besondere Hinweise sind am Rand in farblich hervorgehoben Kästchen verzeichnet.
Schade ist hier, dass keine Alternativen angeboten werden, wenn eine Übung nicht durchgeführt werden kann, zum Beispiel aus Raummangel, denn man hat nicht immer eine freie Wand zur Verfügung, oder es kann auch sein, dass der Bürostuhl zu eng für die vorgeschlagene Übung ist. Da man die Übungen aber der Reihe nach und vollständig absolvieren soll, kann dies schon zum Problem werden - und erfordert entweder Kreativität und schnelle Problemlösung, oder man ist schnell auf einige Übungen in dem Buch reduziert.

In der Einleitung gibt es der Autor zu: Dieses Buch bietet nichts Neues. Etwas Meditation, etwas Yoga oder Tai Chi - für jeden findet sich hier etwas. Schlimm wäre das alles natürlich nicht, würde sich das Buch auf sein eigentliches Versprechen konzentrieren, schnelle einfache Übungen zu liefern, die einem helfen, im Alltag zu entspannen und Stress abzubauen.

Allerdings hat der Autor das Buch mit viel Esoterik überladen - Menschen , die damit wenig anfangen können, können dadurch abgeschreckt oder sogar gestresst werden.
Auch die Tatsache, dass man Übungen zur Entspannung erst mal in der festen Reihenfolge lernen muss, um sich zu entspannen, dürfte auf einige Menschen stressig wirken, besonders, wenn einem einige Übungen nicht zusagen oder aus anderen Gründen nur schwer (oder gar nicht) auszuführen sind. Problematisch ist auch, dass sich das Buch nicht einfach offen auf den Boden legen lässt, was das Einstudieren der einzelnen Schritte erleichtert hätte.

Auch das Fehlen von Alternativen und genaueren Erklärungen schmälert den Wert des Buches etwas. Man muss sich hier die Frage stellen, ob es nicht besser gewesen wäre, das Buch entweder etwas ausführlicher zu gestalten, um den gestressten Menschen etwas mehr an die Hand zu nehmen und durch die Übungen und mögliche Änderungen beziehungsweise Alternativen zu führen - oder ob es ratsamer gewesen wäre, sich auf eine geringere Anzahl von Übungen zu beschränken.
So wirkt dieses Buch etwas oberflächlich und kann leider nicht seine hochgesteckten Ziele erreichen, das Leben seiner Leser durch die vorgeschlagenen Übungen schnell positiv zu Ändern.

Susanne Fischer



Softcover | Erschienen: 1. April 2007 | ISBN: 9783835401273 | Preis: 12,95 Euro | 96 Seiten | Sprache: Deutsch

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