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Der 20-jährige Grayson Death Carlyle ist Mechkriegeranwärter in der Einheit seines Vaters, den Carlyle´s Commandos. Als die Mecheinheit von Trellwan abgezogen werden soll, um den Planeten im Gegenzug für einen unsicheren Frieden mit den Peripheriepiraten einzutauschen, ändert sich sein bisheriges Leben über Nacht schlagartig.
Das unabhängige Landungsschiff eines Händlers, das die Vertreter des Piratenherrschers transportieren sollte, entpuppt sich als trojanisches Pferd. Schwer bewaffnete Einheiten und Battlemechs strömen die Laderampe herab, greifen die Garnison an und zerschlagen die völlig überraschten Verteidiger innerhalb kürzester Zeit. Dabei muß Grayson mit ansehen, wie der Mech seines Vaters von einem Marodeur, einer 75 Tonnen schweren humanoiden Kampfmaschine, zerstört wird.
Bei der anschließenden Flucht der Verteidiger wird der schwerverwundete Grayson für tot gehalten und zurückgelassen.
Als die Angreifer in den Straßen der Hauptstadt Sarghad ausschwärmen und eine Spur der Verwüstung hinter sich herziehen, findet ein einheimischer Assistenz-Techniker den bewußtlosen Grayson und beschließt, ihn bei sich zuhause medizinisch versorgen zu lassen. Verständlicherweise sind die Einheimischen nicht erfreut darüber, daß ihr Planet an einen Piratenherrscher übergeben werden sollte, und so muß sich Grayson schon sehr bald wieder alleine in die Straßen Sarghads begeben.
Während eines Piratenübergriffs auf die Stadt, übernimmt er kurzfristig das Kommando über einen völlig überforderten und panischen Trupp der örtlichen Miliz. Es gelingt ihm durch einen wagemutigen Akt und viel Glück einen der kleinen Mechs auszuschalten, und weckt somit durch sein beispielloses Verhalten bei den Soldaten wieder etwas Kampfwillen. Zusammen können sie einen Heuschreck, einen 20 Tonnen Scoutmech, in die Enge treiben und die Maschine nahezu intakt außer Gefecht setzten.
Nach den Gefechten in der Stadt überreden ihn der König und die hochrangigen Militärs wegen seiner Erfahrung, eine eigene Mecheinheit mit den erbeuteten Maschinen aufzubauen. Grayson übernimmt das Kommando über die neue Einheit und beginnt die Soldaten zu unterweisen, wie man es selbst als Infanterieeinheit mit gepanzerten Kampfmaschinen aufnehmen kann.
Mit Guerillataktiken fügen sie den Piraten empfindliche Stiche zu, bis eines Tages ein dritte Partei auf dem Planeten landet und die Piraten vertreibt. Diese dritte Partei wird natürlich von den planetarischen Machthabern herzlich willkommen geheißen.
Als Grayson abgelöst und seine Einheit den neuen Verteidigungstreitkräften übergeben werden soll erkennt er nach und nach, daß sie alle nur getäuscht wurden.
Das Buch ist der erste Roman der Gray Death-Trilogie im Battletech-Zyklus und erzählt die Entstehungsgeschichte von einer der bekanntesten Söldnereinheiten der Nachfolgerstaaten.
Es ist sehr spannend geschrieben und verführt den Leser zum "wirklich nur noch eine Seite vorm Schlafengehen lesen". Auch die Kämpfe zwischen den Mechs (gepanzerte, von Menschen gesteuerte Kampfroboter) werden zwar sehr bildhaft, aber nicht langweilig (weil zu detailreich) geschildert.
Der Hauptcharakter Grayson ist kein strahlender Held ohne Fehler, dem alles glatt von der Hand geht, sondern er plagt sich auch mal mit Selbstzweifeln und der Sorge über bevorstehende Einsätze. Gerade das macht ihn in meinen Augen sympathisch, da er sich somit vom typischen Anführer und Erfolgsmenschen in Romanen unterscheidet.
Auch die anderen wichtigen Charaktere bekommen ihre persönlichen Züge, was sie von der bloßen Statistenrolle fortrückt und sie auch für die kommenden Bücher bedeutsam macht.
Das Buch bietet dem Leser (erst Recht denen, die mit sehr wenig Ahnung an das Battletech-Universum herangehen) einiges an Hintergrundwissen. So ist eine kurze Einleitung zum Battletech-Universum, als auch eine Übersicht samt Karte des Planeten Trellwan vorne im Buch enthalten. Im Anhang gibt es noch ein Glossar über die wichtigsten Begriffe, sowie Zeichnungen von den in der Geschichte vorkommenden Mechs.
Dieses Buch war das erste vom Battletech-Universum das ich mir damals kaufte, und löste bei mir eine Sammelleidenschaft aus, die sich für viele Jahre über Romane, Brett-/Rollen-Computerspiele und zahlreichen Zinnfiguren erstreckte.
Wer weniger Wert auf eine positive Zukunftsversion legt, sondern lieber "realistischere" Sciencefiction sucht, ist mit Battletech recht gut beraten.