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Hase, Dachs, die beiden Mäuse und der kleine Fuchs haben sich gemeinsam einen Gruselfilm angesehen. Nur der kleine Fuchs fand den Film schrecklich spannend und er hat sich die meiste Zeit ein Sofakissen vor das Gesicht gehalten.
Zu seinem Entsetzen wollen seine Freunde jetzt schlafen gehen. Der kleine Fuchs versucht sie zu einem kleinen Abendessen zu überreden. Auch ein kleines Spiel sollte man vor dem Zu-Bett-Gehen noch beginnen. Egal was, nur nicht schlafen müssen. Denn der kleine Fuchs weiß ganz genau, dass er sowieso wach bleibt. Er wird überall Gespenster sehen und böse Alpträume haben.
Dachs und Hase machen sich lustig über den ängstlichen kleinen Fuchs und verstehen überhaupt nicht, warum der tolle, lustige Gespensterfilm den Freund so beeindruckt hat. Sie spielen sogar Gespenst im Badezimmer. Und egal was der kleine Fuchs noch machen will, die vier Freunde beschließen ins Bett zu gehen. Armer kleiner Fuchs.
Die Figur "Kleiner Fuchs" ist manchem Leser noch als "Fritzi Fuchs" von Antje Flad, Illustratorin dieses Bilderbuches, bekannt. Das sympathische, sehr liebevoll gezeichnete Tier wird nun im "Tessloff-Verlag" gemeinsam mit der Texterin Anna-Lisa Albert neu aufgelegt.
Im Zeichenstil unverändert, zielt die Geschichte offensichtlich auf Kinder ab vier Jahren, denen Angst im Dunkeln gut bekannt ist. Auch ältere Kinder, die bereits Fernsehfilme und spannende Hörbücher und Geschichten und ihre Wirkung auf ihr Gemüt kennen gelernt haben, sind angesprochen.
Der in vereinfachter Ausgangsschrift gestaltete Text ist auch für Leseanfänger geeignet, gelegentlich aber etwas lang und kompliziert. Wer nicht bereits gut lesen kann, sollte lieber zuhören und die Bilder betrachten. Diese sind die Stärke des Buches. Sämtliche Charaktere sind wunderschön gezeichnet, angenehm koloriert und in alltäglichen Situationen zu sehen. Vor allem die zwei kleinen Mäuse und ihr Puppen-Bettchen sind schnell die Favoriten der kleinen Betrachter.
Leider ist die Zielgruppe der Geschichte nicht einfach auszumachen. Die Bilder sind für Kinder ab vier Jahren, langweilen aber Ältere. Den Text versteht in seiner Tragweite und Bedeutung eher ein Kind ab sieben oder acht Jahren. Die implizierte Wirkung von Gespenster- und Gruselfilmen wendet sich eher an noch ältere Kinder, die aber Text und Bilder uninteressant finden.
Dass die Angst vor dem gesehenen Film den Fuchs Dinge sehen und hören lässt, die es nicht gibt, entzieht sich dem Erfahrungshorizont und dem Abstraktionsvermögen kleinerer Kinder völlig. Sie verstehen die Ängste als unmittelbar real und tatsächlich vorhanden. Für sie ist dieses Bilderbuch eher eine Gespenstergeschichte denn ein Freundschaft und Zusammenhalt betonendes Lehrstück.
Das Ergebnis ist zwiespältig. Ist die Zuhörerschaft im Kindergartenalter, gefallen die Bilder auf Anhieb, der Text wird kaum verstanden und bedarf ständiger Erläuterung. Sind die Kinder älter, finden sie Bilder und Geschichte banal, die Aussage jedoch zutreffend und nachvollziehbar.