Dr. Mareike Bollhorn ist Besitzerin von Islandpferden und arbeitet in ihrer eigenen Praxis mit den Tieren. Die Kulturwissenschaftlerin Sonja Holstein kennt und reitet diese Pferde bereits seit ihrer Kindheit und arbeitet als Bereiterin und Ausbilderin in diesem Bereich. Somit sind die Autorinnen dieses Buches sehr erfahren im Umgang mit den "Pferden der nordischen Götter". Hier teilen sie ihr Wissen mit den Lesern und haben ein umfangreiches Rasseportrait veröffentlicht.

Auf fünfundneunzig Seiten stellen sie in diesem großformatigen Buch mit zahlreichen Farbfotos ein Pferd vor, das zu einer sehr einzigartigen Rasse zählt. Es beherrscht nicht nur fünf Gänge, sondern ist auch in seinem Charakter etwas Besonderes. Die Autorinnen beschreiben das Pferd, das durch die rauen Bedingungen Islands geprägt wurde und es heute zu einem beliebten Tier in vielen Bereichen gebraucht hat.

Im ersten Kapitel wird Island selbst vorgestellt. Man erfährt grundlegendes über das Land, aus dem die Islandpferde stammen. Vor allen Dingen die Besiedlungsgeschichte hat hier einen Platz gefunden. Dann folgt ein Abschnitt, der sich der Wandlung "Vom Wikingerpony zum Turnierpferd" widmet. Bollhorn und Holstein erzählen davon, welchen Status das Pferd heutzutage in Island selbst hat, wie es nach Deutschland gekommen ist, dass es hier gar nicht so leicht war, Liebhaber für diese Rasse zu finden und von der Verbreitung in ganz Europa. In "Eine ganz besondere Rasse" erklären sie dem Leser, was die Tiere so einzigartig macht. Als erstes wäre da die Persönlichkeit zu nennen. Das Islandpferd besitzt "eine ausgeprägte Persönlichkeit und einen guten Charakter". Interessant ist, dass viele Menschen gerade ihre Freundlichkeit schätzen und auch ängstliche Reiter durch diese Rasse wieder Vertrauen zu Pferden bekommen können. Sie eignen sich als Pferde für Kinder oder auch als Turnierpferde. Man sieht, wie vielfältig diese Tiere sind. In diesem Kapitel widmen sich die Autorinnen außerdem intensiv den Bereichen Körperbau und Farbenvielfalt.

Als nächstes werden die außergewöhnlichen Gangarten beschrieben. Neben den bekannten Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp haben Islandpferde noch die zusätzlichen Gangarten Tölt, der als vierter Gang bezeichnet wird, und den Pass, der auch der fünfte Gang ist. Die einzelnen Gangarten werden gesondert beschrieben und auf Fotos und Illustrationen zusätzlich verdeutlicht. Im nächsten Bereich geht es um die Zucht. Es wird die Geschichte der Zucht in Island und Deutschland beschrieben, so dass man einen guten Überblick über alle Bereiche hat. Zusätzlich bekommt man Informationen zur Zucht dieser Rasse allgemein. Danach erfahren wir wissenswertes über das Islandpferd als Reitpferd. Die unterschiedlichen Bereiche, in denen das Tier eingesetzt wird, werden einzeln beschrieben. Da wären "Das bequeme Transportmittel", "Der Freizeitpartner", "Der Turniersportler" (inklusive tabellarischer Übersicht über geltende Prüfungen), "Wanderreiten", "Distanzreiten", "Bodenarbeit", "Reiten mit Handpferden", "Fahren" und "Reiten im Winder". Man erfährt aus jedem Bereich die Besonderheiten, die beim Islandpferd interessant sind. Natürliche gehört dazu auch die passende Ausrüstung. Über traditionsreiche Sättel bis hin zu den besten Schutzmaterialien wird alles besprochen. Als letztes erfährt der Leser noch alles Wissenswerte zum Thema "Haltung, Fütterung und Pflege". Durch seine Herkunft ist diese Rasse hier wiederum etwas Besonderes und man sollte die wichtigsten Regeln kennen.

"Pferde der nordischen Götter, Islandpferde - ein Rasseporträt" ist ein Buch, dass sich vor allen Dingen für Pferdekenner eignet, die sich über diese ganz besondere Rasse informieren wollen. Hier werden alle Bereiche angesprochen und man erfährt, was diese Tiere einzigartig macht. Pferdeneulinge sollten nicht unbedingt zu diesem Band greifen, da er viele Fachbegriffe enthält und somit etwas schwer verständlich sein könnte. Die großformatigen Fotos sorgen dafür, dass der Ratgeber auch optisch zu einem Vergnügen wird. Auf nahezu jeder Seite findet sich mindestens ein Bild, das die Eigenarten der Tiere hervorragend illustriert. Einige Grammatikfehler stechen einem leider stellenweise ins Auge, da wäre eine gründlichere Überarbeitung angebracht gewesen.

Fazit: Für Pferdeliebhaber, die sich über diese spezielle Rasse informieren möchten, ist das Buch eine absolute Empfehlung, um allgemeine Informationen zu bekommen oder für Leute, die noch kein Grundwissen besitzen, ist es aber nicht geeignet.