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Seit dem gigantischen Kino-Blockbuster "Fluch der Karibik" sind sie sowohl auf die Leinwand als auch in die Literatur wieder zurückgekehrt: die Seeräuber, die Freibeuter, die Piraten. Doch wer waren die Menschen, die Anfang des 18. Jahrhunderts ihre Unwesen auf den Weltmeeren trieben und andere Schiffe enterten und kaperten? Waren sie wirklich jene Verbrecher, als die sie von der britischen Royal Navy gejagt und aufgeknüpft wurden? Die vorliegende Ko-Produktion von ProSieben, National Geographic, France2 und Telefrance widmet sich einem jener berüchtigten Männer, die zunächst über ein einzelnes Schiff und wenig später sogar über eine kleine Flottille befehligten: Blackbeard, jener Piraten-Kapitän, der als Schrecken der Meere in die Geschichte eingehen sollte.
Die Anfänge Blackbeards (James Purefoy) liegen auch heute noch im Dunkeln, knapp dreihundert Jahre nach seinem ersten Auftreten in den Geschichtsbüchern der Chronisten im Jahr 1717. Um das Jahr 1680 soll er in Bristol geboren worden sein, doch selbst sein bürgerlicher Name ist ungewiss; als Edward Teach oder Edward Thatch wird er häufig überliefert. Eines jedoch ist sicher: Innerhalb kürzester Zeit steigt er durch sein selbstsicheres Auftreten und sein Furcht einflößendes Äußeres - zahlreiche Pistolen an einem Gürtel über seine Brust, brennende Kanonenlunten an seinem Hut und ein langer, schwarzer Bart, dem er seinen Spitznamen verdankt - zu einem der erfolgreichsten und berüchtigsten Piraten-Kapitäne der Karibik auf. Erzählt wird uns Blackbeards Geschichte aus Sicht von Israel Hands (Mark Noble), der Blackbeard all die Jahre seiner Herrschaft als Crew-Mitglied und Freund zur Seite steht, von den Anfängen auf New Providence über die Kaperung des Dreimasters "La Concorde" und seine vorübergehende Entsagung des Piratentums bis hin zur finalen Schlacht gegen die Schiffe der Royal Navy ...
Die Regisseure Richard Dale und Tilmann Remme haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Mythos jenes Mannes zu enthüllen, der heute wohl einer der bekanntesten Piraten-Kapitäne ist. In einem fast hundertminütigen Doku-Drama bekommt der Betrachter nicht nur einen Einblick in die Welt der Seeräuber und Piraten geboten, er lernt auch die menschliche Legende kennen, die sich hinter dem Namen Blackbeard verbirgt. Dabei schwankt der Zuschauer unwillkürlich beständig zwischen Sympathie und Antipathie für die im Mittelpunkt der Doukumentation stehende Figur, die zwar versucht, so wenig Blut wie möglich zu vergießen, im Notfall aber vor einer blutrünstigen Tat nicht zurückschreckt. In authentisch wirkenden Bildern und durch professionell erscheinende Schauspieler erfährt man mehr über das Leben auf See, über die gesellschaftlichen Strukturen auf einem Piratenschiff und nicht zuletzt über die Seemänner der britischen Royal Navy, die allesamt sehr viel kälter und eintöniger erscheinen als ihre Rivalen, die Piraten. All dies wird außerdem durch einen atmosphärischen Soundtrack unterlegt.
Als Bonus zur umfangreichen Dokumentation findet sich auf der vorliegenden DVD zudem die Begleit-Produktion "Piraten der Karibik - Die Legende von Blackbeard". Unter Verwendung des Filmmaterials des Doku-Dramas und durch Interviews entsprechender Experten wird das Leben und Wirken Blackbeards hier noch einmal unter die Lupe genommen und analysiert. Außerdem zieht diese fünfzigminütige Bonus-Dokumentation einen größeren Radius und erzählt neben der Aufklärung allgemeiner Piratenmythen von dem Leben als Seeräuber.
Fazit:
"Blackbeard - Der wahre Fluch der Karibik" erweist sich als interessante und aufwändig gestaltete Dokumentation über einen Piraten-Kapitän, den man ohne Probleme gleichzeitig ins Herz schließen und verabscheuen kann.