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 Im Fluss


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Mia ist unglücklich; nicht nur, dass sie überhaupt keine Lust hatte, aus der Stadt aufs Land zu ziehen, jetzt stellt ihr auch noch einer der beiden etwa gleichaltrigen Nachbarn nach. Dabei tut Mia alles, um in Ruhe gelassen zu werden. Sie ist unfreundlich, kleidet sich dunkel, schminkt sich schwarz - bloß nicht zu viel Nähe zu anderen.
Die Jungs aus dem Haus nebenan sind da ganz anders. Alexander ist fröhlich und aufgeweckt, ein regelrechter Mädchenschwarm, während der jüngere Jan zwar ruhiger ist, aber doch gern all die schönen Kleinigkeiten im Leben entdeckt. Vor allem Geräusche haben es ihm angetan, aber auch der Fluss mit seinen Eisvögeln. Und Alina, mit der er sich immer am Fluss trifft und die seine beste Freundin ist.
Drei junge Menschen, die, so unterschiedlich sie sein mögen, doch irgendwie den Weg zueinander finden. Alex findet Gefallen an Mia, während Mia wiederum fasziniert ist von Alex’ freundlichem Wesen und Jans Art, in allen Dingen das Schöne sehen zu können.
Tatsächlich schaffen es die beiden Jungs, die abweisende und einzelgängerische Mia aus ihrem Schneckenhaus zu locken. Und diese lässt sich tatsächlich locken, erst über Iris, die Großmutter der Jungs, die mit dieser und ihrem Vater zusammenleben, da die Mutter die Familie verlassen hat, um auf Reisen zu gehen.
Aber die Harmonie bekommt Risse, erst haarfein und dann immer klaffender - denn Alina ist wütend und eifersüchtig. Und sie will das Glück der drei zerstören …

Marlene Röder legt mit "Im Fluss" ihren ersten Roman vor. Der Leser begleitet Mia, Alex und Jan ein ganzes Jahr lang, von Mias Einzug im Frühling bis zum folgenden Winter, als alles zu zerbrechen droht. Kapitelweise wird aus der Ich-Perspektive eines der drei Charaktere geschrieben, so dass es ein Leichtes ist, sich mit den Gedanken, Sorgen und Hoffnungen der jeweiligen Figur auseinanderzusetzen. Gerade die Passagen, die Mia erzählt, sind besonders gelungen, da Röder sich gut in das Mädchen mit der harten Schale und dem weichen, zerbrechlichen Kern hineinversetzen kann.
Zugleich verbindet der Roman eine Geschichte über das Erwachsenwerden und die Schwierigkeiten, die damit verknüpft sind, mit fantastischen Elementen, die überraschend sind, aber nicht unglaubwürdig oder aufgesetzt wirken. Zugleich wird Stück für Stück die tragische Geschichte über Alex’ und Jans Mutter aufgedeckt, die ein wesentlicher Bestandteil der Geschehnisse ist.
Sprachlich zeigt sich Röders Erstlingswerk von einer angenehm und flüssig zu lesenden Seite, wenn auch die zahlreichen Vergleiche und Metaphern, die sie heranzieht, manchmal zu bemüht wirken. Hier wäre weniger mehr gewesen.

Mit ihrem Roman "Im Fluss" legt Marlene Röder ein schönes Debüt vor, das die bekannte Geschichte des Erwachsenwerdens mit fantastischen Elementen, einem gelungenen Aufbau und meist passenden sprachlichen Mitteln verknüpft. Nicht nur für Jugendliche lesenswert.

Tina Klinkner



Hardcover | Erschienen: 01. Januar 2007 | ISBN: 9783473352777 | Preis: 14,95 Euro | 252 Seiten | Sprache: Deutsch

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