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Das Buch beinhaltet die vollkommen neu überarbeiteten Heftromane "Die Mörderpuppen der Madame Wong" und "Der Mönch mit den Teufelskrallen".
Die Mörderpuppen der Madame Wong
Larry Brent und Iwan Kunaritschew sollen in Hongkong das rätselhafte und spurlose Verschwinden mehrerer FBI- und Secret-Service-Agenten klären. Kunaritschew hat dabei die Position eines Lockvogels inne, während ihm Larry Brent Rückendeckung geben soll.
Tatsächlich erscheint Iwans Kontaktperson wie verabredet am Treffpunkt. Kurz darauf entdeckt der russisches PSA-Agent einen der vermissten Agenten und verfolgt ihn mit dem Taxi. Doch das war nur eine Falle und auch Iwan Kunaritschew verschwindet spurlos. Glücklicherweise konnte er vorher Larry informieren, der sich auf die Spur des chinesischen Kontaktmannes namens Fung setzt. Doch dieser wurde als Verräter eingestuft. Was Larry in der Wohnung von Fung findet, ist eine teuflische Mörderpuppe mit dem Gesicht des Chinesen. Larry kann die Puppe mit dem Laser vernichten. Doch damit gerät er selbst auf die Abschussliste der Mörderpuppen und ihrer grausamen Anführerin Madame Wong ...
Der Mönch mit den Teufelskrallen
Das "Haus der Hoffnung" bei Deleitosa in Spanien ist ein Heim für schwer erziehbare Mädchen. Allerdings scheint es dort nicht immer mit rechten Dingen zuzugehen, denn mehrere Mädchen sind bereits spurlos verschwunden. Zwar wurden sie laut Heimleitung offiziell entlassen, doch es findet sich danach nicht der geringste Hinweis auf den Verbleib der jungen Frauen. Bis in New York eines der Mädchen die Polizei anruft. Dann verschwindet das Mädchen. Die Telefonzelle, aus welcher der Anruf kam, ist von Schüssen durchsiebt worden und blutverschmiert. Die PSA schaltet sich in den Fall ein und schickt ihren besten Mann nach Spanien. Als Mitglied einer Gruppe amerikanischer Sozialarbeiter schleust sich Larry Brent in das "Haus der Hoffnung" ein und kommt dabei einem weiteren Verbrechen auf die Spur. Ein Mörder in einer Mönchskutte geht um und erwürgt seine Opfer mit einer Monsterklaue, die eher einem Reptil als einem Menschen zu gehören scheint ...
"Die Mörderpuppen der Madame Wong" ist Larrys zweites Abenteuer in Hongkong und schon viel spannender und mysteriöser als das erste. Auch hier spielt die sympathische Chinesin Su Hang mit, zu der Larry sich mehr und mehr hingezogen fühlt. Die Idee mit den teuflischen Puppen ist nicht unbedingt neu, aber Dan Shocker verbindet die Thematik wieder mal mit den teuflischen Verbrechen eines wahnsinnigen Chirurgen, und auch wenn es solche Plots bei Larry Brent öfter gibt, ist dieser Roman keineswegs langweilig oder vorhersehbar. Gerade das Schicksal von Iwan Kunaritschew geht dem Leser unter die Haut und einige Szenen sind nichts für schwache Gemüter (eine der Puppen wühlt sich beispielsweise aus dem Leib eines ihrer Wirte, in dem sie sich verbarg).
Leider kommt einem der Roman recht kurz vor. Der Autor scheint kaum alle Ideen vollständig verarbeitet zu haben. Das Finale kommt abrupt und unspektakulär und hinterlässt den Eindruck, dass Shocker selbst nicht recht wusste, wie er die Geschichte zu einem schlüssigen Ende bringen sollte.
Gerade Kunaritschews Schicksal hätte ausführlicher und länger behandelt werden können.
In "Der Mönch mit den Teufelskrallen" frönt Dan Shocker seiner Liebe für mysteriöse Kriminalfälle, die zunächst unheimlich und gruselig beginnen, aber im Prinzip auch in der Realität durchaus denkbar wären. Der titelgebende Mönch ist gar nicht der Grund für das Eingreifen der PSA, was zum einen zwar den Faktor Zufall arg strapaziert, andererseits aber auch den Reiz des Romans ausmacht. Die Umgebung des Klosters und der alten Gebäude, in welchem das Heim untergebracht wurde, vermitteln eine klassische Gruselatmosphäre. Hinzu kommt ein gesichtsloser, geistig verwirrter Killer. Die Charaktere sind typisch für Shocker-Romane und wirken zwar recht natürlich, bleiben aber nicht sonderlich im Gedächtnis haften.
Was den Leser hier erwartet, ist sicherlich nicht eine neue Version von "Der Name der Rose", aber der Roman bietet kurzweilige, gruselige Unterhaltung mit einem für einen Heftroman dieses Genres eher untypischen Ende.
Illustriert wurden beide Romane von Pat Hachfeld, der dieses Mal gediegenere Bilder zum Besten gibt, die aber wieder hervorragend zum Inhalt der Geschichten passen.
Das farbige Cover zeigt das Original-Titelbild des Heftromans "Der Mönch mit den Teufelskrallen" und stammt von R. S. Lonati, dem mittlerweile verstorbenen Stammzeichner der Larry Brent-Romane. Sicherlich nicht sein bestes Werk, aber stimmig, was Motiv und Atmosphäre betrifft.
Fazit:
Zwei weitere spannende und kurzweilige Grusel-Thriller mit dem smarten Geheimagenten Larry Brent. Die Romane sind zwar keine Highlights und bilden auch nicht die Neuerfindung des Genres, aber Shocker schuf auf relativ wenigen Seiten eine eigentümliche Gruselatmosphäre, die durch die Neubearbeitung noch besser zum Tragen kommt.