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Dass eine Buch-Reihe, die mit "... alles, was Sie wissen müssen" wirbt, ihrer Werbung nicht gerecht werden kann, dürfte klar sein. Manchmal aber klappt das doch so gut, dass man jede Kritik außen vorlässt. Matthias Nöllke kann, wenn auch längst nicht alle, so doch wesentliche Grundlagen der betrieblichen Entscheidungspraxis darstellen.
Das Buch gliedert sich in vier Abschnitte.
Im ersten Abschnitt wird dargestellt, unter welchen Bedingungen wir uns entscheiden und was eine Entscheidung überhaupt ist. Dabei werden die Zeit und die Ziele als bedeutsame Faktoren erläutert und die wichtigsten Fehler beim Entscheiden erklärt. - Entscheidungen theoretisch zu fassen ist mit viel begrifflichem Aufwand verbunden. Dies leistet Nöllke zwar nicht, aber erstens erklärt er gut, in einfacher Sprache und mit viel Vorsicht und zweitens spürt man das große Hintergrundwissen in diesen Erklärungen. Mehr kann von einem praxisorientierten Taschen-Ratgeber auch nicht erwartet werden.
Der zweite Abschnitt problematisiert die Entscheidungen in Bezug auf unser Denken und unsere Gefühle. Zahlreiche praktische Kniffe, die Klippen des blinden Flecks und eine klare Zurückweisung von Alltagsmythen - etwa dass wir nur zehn Prozent unseres geistigen Potentials nutzen - machen dieses theoretische Kapitel trotzdem vergnüglich und helfen, Entscheidungen richtig einzuschätzen.
Welche Schritte muss man nun tun, wenn man zur richtigen Entscheidung kommen möchte? Dies ist das Thema des dritten Abschnitts. Nöllke zählt fünf Schritte auf: die präzise Fragestellung, die klaren Ziele, die möglichen Optionen, die Entscheidung selbst und schließlich die Prüfung des Ergebnisses. Schon dass Nöllke die Entscheidung als Teil der Entscheidung auftauchen lässt, macht deutlich, dass es keine an sich richtigen Entscheidungen gibt und dass Fehler mit dazu gehören können.
Der vierte und letzte Abschnitt stellt Entscheidungstechniken vor. Zu diesen Entscheidungstechniken gehören sowohl recht strukturierte wie die Nutzwertanalyse als auch kreative Methoden wie die Denkhüte von De Bono.
Es gibt natürlich zahlreiche Entscheidungstechniken, viel mehr als die neun, die Nöllke vorstellt. Er hat eine gute, breite Auswahl getroffen. Mehr als eine gute Auswahl ist es allerdings nicht. Mehr kann aber auch - in diesem engen Rahmen - nicht möglich sein.
Fazit: Eine tolle Einführung in Theorie und Praxis des Entscheidens. Wichtige Grundlagen und Hilfen werden in klarer, präziser Sprache dargestellt. Das Layout ermöglicht ein übersichtliches Lesen. Viele knappe Beispiele runden das Büchlein ab.