London 1931: Eunice Weldon hat erst vor kurzem eine Stellung als Sekretärin der sonderlichen alten Jane Groat angenommen, die schon bald als Erbin eines großen Vermögens eingesetzt werden soll. Sie ist nämlich die Schwester einer vor zwanzig Jahren verschwundenen Frau namens Danton, deren verstorbener Mann sehr reich war. Alleinerbin wäre eigentlich die Tochter der Madame Danton gewesen, doch das Kind ist bei einem Bootsunfall scheinbar ums Leben gekommen. Auch der Sohn der alten Groat, Digby, ist scharf auf das Geld und drangsaliert seine Mutter, wo er nur kann. Eines Abends entdeckt Eunice in ihrem Zimmer den Abdruck einer blauen Hand und eine Karte mit einer mysteriösen Warnung: "Jemand, der Dich liebt, bittet Dich dringend, dieses Haus so schnell wie möglich zu verlassen!"
Was steckt hinter dieser seltsamen und unheimlichen Botschaft? Gemeinsam mit dem jungen Anwaltsgehilfen Jim Steele versucht Eunice das Geheimnis der blauen Hand zu lösen.

Die dritte Folge der Krimi-Klassiker hat wieder einen Roman des weltbekannten Krimi-Autors Edgar Wallace als Vorlage. Allerdings erwartet den Hörer dieses Mal keine Doppel-CD in Spielfilmlänge, sondern eine "einfache" Audio-CD mit knapp 75 Minuten Spielzeit, was für ein normales Hörspiel dieser Qualität und dieser Preisklasse immer noch enorm ist.
Die Macher setzen bei dieser Reihe immer noch auf Nostalgie und ließen sich musikalisch ganz von den Verfilmungen der 60er Jahre inspirieren, was zum Teil ein wenig zu peppig klingt. Die Besetzungsliste ist exquisit und wartet ausschließlich mit Profis der Synchron- und Hörspielbranche auf. Angefangen bei David Nathan, alias Johnny Depp, über Thorsten Michaelis, alias Sean Bean respektive Wesley Snipes, bis hin zu Gisela Fritsch, die unter anderem Judy Dench ihre Stimme leiht.
Auf einen Erzähler kann diese Produktion getrost verzichten. Das Drehbuch ist derart angelegt, dass sich die Handlung von selbst erklärt.
Leider ist die Story sehr vorhersehbar. Für den Hörer gibt es keinerlei Zweifel daran, wer der Bösewicht ist und wer sich hinter welcher Identität verbirgt. Das Ende gestaltet sich dann auch recht kitschig und etwas übertrieben plakativ, was durch die lebensechte Darstellung der Charaktere aber nicht allzu sehr stört. Ton und Effekte sind perfekt aufeinander abgestimmt. Es gibt keine einzige Stelle, an der die Musik Dialoge überlagert oder die Effekte nicht zum Geschehen passen.

Das Cover ist sehr einfach gestaltet worden, erfüllt aber seinen Zweck. Leider gibt es im Booklet nur Werbung für weitere Hörspiele des Labels, obwohl der CD ein Katalog mit dem aktuellen Programm beiliegt. Informationen über die Sprecher oder die literarische Vorlage wären wünschenswert gewesen.

Fazit:
Routinierter Krimi-Klassiker, der leider keine überraschenden Wendungen bereithält und sehr vorhersehbar ist. Sprecher, Effekte und Ton sind dagegen von bester Qualität.