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Unter dem Pseudonym Lewis Carroll veröffentlichte der britische Mathematiker Charles Lutwidge Dodgson 1865 sein Kinderbuch "Alices Adventures in Wonderland", das heute durch zahlreiche nachfolgende Verfilmungen hauptsächlich unter dem Titel "Alice in Wonderland" bekannt ist. Carrolls Erzählung war so erfolgreich, dass er sechs Jahre später mit "Through the Looking Glass" eine Fortsetzung der Abenteuer von Alice vorlegte. Beide Werke gehören heute in die Riege liebenswürdiger Kinderbuchklassiker.
Alice in WonderlandFurchtbar langweilig findet die siebenjährige Alice das gemeinsame Picknick mit ihrer älteren Schwester. Doch das junge Mädchen macht große Augen, als plötzlich ein weißes Kaninchen vorbeihoppelt und vor sich hinzumurmeln scheint. Fasziniert folgt Alice dem Tier, das sie unwissentlich in eine bizarre und skurrile Welt führt, die für das Mädchen voller Überraschungen steckt und zahlreiche wundersame Abenteuer für Alice bereit hält ...
Through the Looking GlassWie gern würde Alice noch einmal in jene Welt hinter ihrem Spiegel eintauchen, die ihr jeden Tag aufs Neue verkehrt herum entgegenstarrt. Doch als ihr Wunsch eines Tages Wirklichkeit wird und sie sich in der Welt hinter dem Spiegel wiederfindet, beginnt für das junge Mädchen ein groteskes Abenteuer, das einem gewaltigen Schachspiel gleicht ...
Sowohl "Alice in Wonderland" als auch dessen Fortsetzung "Through the Looking Glass" zählen zu Recht zu den unsterblichen Klassikern der Kinderliteratur, erzählen sie doch unterhaltsam und spannend von den gleichermaßen bizarren wie skurrilen Abenteuern der jungen Alice. Doch die beiden Geschichten können durch ihren unsinnig-amüsanten Humor nicht nur ihre kindlichen Zuhörer wunderbar unterhalten, sondern halten für ältere Hörer zudem eine weitere Erzählebene bereit, sodass auch diese schnell Gefallen an den grotesken Abenteuern und Figuren finden, die Lewis Carroll seiner Heldin widerfahren und begegnen lässt. Nicht umsonst zählen "Alice in Wonderland" und "Through the Looking Glass" - wie im Übrigen auch die meisten anderen schriftstellerischen Werke Carrolls - zur sogenannten Nonsens-Literatur, doch ist es die liebenswürdige Unsinnigkeit der Erzählungen, die einen Großteil zum Charme der Geschichten beiträgt.
Die vorliegende BBC-Produktion aus dem Jahr 1988 präsentiert ihrem Käufer die beiden Abenteuer der jungen Alice in gekürzten Fassungen, interpretiert vom britischen Schauspieler Alan Bennett. Dieser versteht es, die Klassiker zeitgemäß zum Leben zu erwecken und all den seltsamen Figuren und Personen, denen Alice im Verlauf ihrer Abenteuer begegnet, einen individuellen Charakter zu verleihen. Sowohl durch die zügige Lesung des Sprechers als auch durch den Nonsens-Charakter der Erzählungen bedingt ist ein gutes Englisch für das Verständnis des vorliegenden Hörbuchs allerdings unabdingbar, da man als Hörer sonst schnell den Faden verliert und Lewis Carrolls Werk nur bruchstückhaft erfassen kann. Zudem hinterlassen die Kürzungen leider einen bitteren Nachgeschmack, da sie die Geschichten auf ein Mindestmaß an Handlung zusammenstutzen und der Verlauf der Erzählungen dadurch oft holprig und sprunghaft wirkt.
Fazit:
Eine wunderbare Lesung zweier unvergesslicher Klassiker, die jedoch in unvorteilhaft und ärgerlich umfangreich gekürzten Hörbuchfassungen vorliegen.