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 Gruselkabinett, Folge 11: Der Untergang des Hauses Usher


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Philipp Belfield folgt der Bitte seines alten Schulkameraden Roderick Usher, ihn auf seinem Familiensitz zu besuchen und beizustehen. Schon bei seiner Ankunft hat Belfield das Gefühl, dass etwas Merkwürdiges, Gespenstisches dem Haus der Ushers anhaftet. Laut Aussage des Dieners Briggs, dem letzten verbliebenen Mitglied des Dienstpersonals, leide der Hausherr an einer seltenen Erkrankung, die es unumgänglich mache, dass nur im Flüsterton gesprochen werde und sämtliche Uhren stehen bleiben müssen. Noch bevor Philipp seinen Freund aus Jugendtagen wiedersieht, macht er die Bekanntschaft mit dessen Schwester Madeline, die er ebenfalls von früher her noch kennt. Doch die verstörte Frau erkennt den Besucher nicht und bedrängt ihn geradezu wahnhaft, sie von dem schrecklichen Ort fortzuschaffen. Offenbar leidet Madeline an einer schweren Geisteskrankheit. Doch auch Roderick Usher weist beunruhigende Merkmale einer Geistesverwirrung auf. Als Madeline Philipp mit in die düstere Familiengruft der Ushers führt, spürt der Besucher, wie der Wahnsinn des Hauses auch auf ihn überzugreifen droht ...

Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis sich Titania Medien in seiner erfolgreichen Gruselreihe auch einer Geschichte des berühmten Autors Edgar Allan Poe widmen würde. Mit "Der Untergang des Hauses Usher" wurde dabei nicht nur auf eine der unheimlichsten und beklemmendsten Erzählungen Poes zurückgegriffen, sondern auch auf eine der bekanntesten.
Obwohl es bereits mehrere Hörbuch-Versionen gibt und auch eine Hörspieladaption der Geschichte in der Serie "Edgar Allan Poe" vorliegt, lohnt der Kauf des vorliegenden Silberlings. Die Besetzung offenbart dem Hörer bereits, dass ein eindringliches Kammerspiel auf ihn wartet, denn mit gerade mal vier Sprechern ist "Der Untergang des Hauses Usher" das Hörspiel mit den wenigsten beteiligten Personen des Labels. Allerdings bedeutet das nicht, dass das Hörspiel weniger aufwändig gestaltet wurde. Im Gegenteil, denn die 11. Folge des Gruselkabinetts überzeugt durch stürmische Gewitternächte, krächzende Raben und eine schaurige Orchestermusik, welche die unterschwellige und düstere Gruselstimmung nicht nur perfekt untermalt, sondern maßgeblich für ihr Gelingen verantwortlich ist.
Die Sprecher Oliver Feld, der unter anderem Ben Affleck synchronisiert, Tobias Kluckert, bekannt als deutsche Stimme von Colin Farrell, Claudia Ubschat-Mingues alias Angelina Jolie und Kaspar Eichel gehen in ihren Rollen förmlich auf und spielen die kleine Gesellschaft äußerst überzeugend und lebhaft.
Insbesondere Kluckert und Urbschat-Mingues schaffen es hervorragend dem Hörer den Wahnsinn ihrer Charaktere näher zu bringen und damit den einen oder anderen Schauer zu verursachen. Die obligatorische Trackeinteilung in 13 Kapitel ist in Ordnung, allerdings dürften es auch ruhig ein paar mehr sein. Wieder gibt es den einen oder anderen Track, der fast sieben Minuten zählt.
Mit einer Spielzeit von zirka 61 Minuten liegt diese Folge im Mittelfeld, wobei die Dauer sehr gut abgestimmt wurde und weder zu lang, noch zu kurz anmutet.
Die Illustration von Firuz Askin verleiht der CD auch äußerlich das nötige Ambiente.

Fazit:
Perfekt inszeniertes Hörspiel nach einer der bekanntesten Vorlagen des amerikanischen Schriftstellers Edgar Allan Poe. Mit vier Sprechern und einem fulminanten Soundtrack gelingt es Marc Gruppe und Stephan Bosenius hervorragendes Gruselhörspiel zu kreieren.


Florian Hilleberg



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. September 2006 | FSK: 14 | ISBN: 9783785732502 | Laufzeit: 61 Minuten | Originaltitel: The Fall of the House of Usher | Preis: 7,95 Euro

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