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 1000 Stiefel

Ein Märchen mit Musik


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Pjotr Sohlewitch ist ein armer Mann. Kaum das Nötigste zum Leben kann er in seiner kleinen Werkstatt verdienen. Nur seine Tochter Ninatschka macht ihm Freude, ist sie doch die schönste und schlaueste Einwohnerin von Mausopol, der Hauptstadt der fernen russischen Provinz.
Doch das Schicksal scheint es gut mit dem armen Schuster zu meinen. Ein Verwandter aus dem fernen Moskau ist gestorben und hat ihm eintausend Paar der schönsten und edelsten Stiefel, die man sich nur erträumen kann, vererbt.
Freudestrahlend geht er zu seinem Freund, dem Zöllner. Da er jede Woche mit ihm Karten spielt, wird er bestimmt ein Auge zudrücken und ihm die Stiefel so überlassen. Doch der Zöllner will zwanzig Rubel für jedes Paar Stiefel haben. Das ist mehr Geld, als der arme Pjotr in zwanzig Leben verdienen könnte.
Doch als er seiner Tochter sein Leid klagt, lacht die nur und gibt ihm den Rat, nur zehntausend linke Stiefel aus Moskau kommen zu lassen. Sie hat gemeinsam mit ihrem Liebsten, dem Sohn des örtlichen Herrschers und Vorgesetzten des Zöllners, einen Plan ersonnen, der ihrem Vater seine Stiefel einbringen soll und der - ganz nebenbei - ihre Heirat zum Ziel hat.

Das Klavierfestival Ruhr beauftragte Franz-David Baumann im Jahre 2005, eine Komposition vorzulegen, die zusammen mit einer Geschichte, dort uraufgeführt werden sollte. Baumann fand im bekannten Kinderbuchautoren Max Kruse den Partner, der ihm eine Geschichte schrieb. "1000 Stiefel" wurde ausgewählt, von Baumann wurde die Musik komponiert und gemeinsam mit dem Panama-Ensemble, das neben Baumann (Trompete) aus Gertrud Schilde (Violine), Mechthild Sommer (Viola), Philipp von Morgen (Violoncello) und Leopold Heller (Klavier) besteht, eingespielt. Als Erzähler fungiert Henk Flemming, der auch den Gesang übernommen hat.

Dieses musikalische Märchen wurde für den "Verlag Annette Betz" mit Bildern von Doris Eisenburger versehen.
Das Ergebnis kann man nun endgültig als Gesamtkunstwerk ansehen. Die nette, liebevolle Geschichte von Max Kruse, die angenehme und wandlungsfähige Stimme von Henk Flemming und die wundervolle, variantenreiche Komposition von Franz-David Baumann harmonieren auf das Perfekteste mit den detailreichen, kindgerechten Zeichnungen von Doris Eisenburger.
Zudem wurde - wie in der Reihe des Verlags üblich - der Text ebenfalls abgedruckt und mit kleinen Textmarken versehen, welcher Tack der CD gerade an der Reihe ist. So kann man das Buch als reines Bilderbuch, als Vorlesebuch, für Kinder, die leidlich lesen können, oder als Begleitbuch zur CD verwenden. Auch der reine Hörgenuss als Hörbuch ist ohne weiteres möglich, bei einer Zuhörerschaft unter sechs Jahren jedoch nicht angebracht. Hier wirken vor allem die Bilder sehr stark und machen das großformatige Buch zu einem gelungenen Märchenbuch. Selbst Vierjährige können der Geschichte mühelos folgen und freuen sich mit der schönen Schusterstocher mit, wenn sie die reichen Männer übertölpelt.
Da die Geschichte einen augenzwinkernden Humor, Hintersinn und viele versteckte Anspielungen auf Geschlechterrollen und die Machtverhältnisse im Russland der Zarenzeit anklingen lässt, können auch ältere Zuhörer, selbst Erwachsene, sich an diesem Buch und vor allem an der Komposition erfreuen.

Diese Produktion ist ohne jeden Fehl oder Tadel unbedingt zu empfehlen. Da sogar die Partituren der wichtigsten Lieder abgedruckt sind, steht selbst einer privaten Uraufführung durch das Hausorchester nichts im Wege.

Stefan Erlemann



CD, | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. Juli 2007 | ISBN: 9783219113358 | Laufzeit: 50 Minuten | Preis: 19,90 Euro | 32 Seiten | Sprache: Deutsch

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