Der Höhepunkt des Wrestlingjahres ist traditionell Wrestlemania, die größte Show des Business. Und fast schon genauso traditionell folgt Backlash, die nächste Großveranstaltung. Mit nur sechs Matches auf drei Stunden Länge ist hier viel Zeit für spannende Kämpfe.

Der Eröffnungskampf soll die Stimmung in der Halle zum Kochen bringen. Das vielleicht beliebteste Tag Team der letzten zehn Jahre, die Hardy Boys, hat es mit den Texanern Lance Cade und Trevor Murdoch zu tun. Beide Teams verstehen ihr Handwerk, die Hardys, die in diesem Match ihren Titel verteidigen, sorgen auch noch für einige sehr riskante Aktionen - also: Ziel erreicht.

Dann geht es zwischen Melina und Mickie James um den Gürtel der Damen, und überraschenderweise kann man sich auch diesen Kampf ganz gut anschauen. Beide Damen verstehen was von ihrem Fach, was leider nicht die Regel im Damenwrestling ist.

Der dritte Kampf ist ein Blick in die Vergangenheit, Chris Benoit verteidigt seinen US Championtitel gegen MVP, und die beiden zeigen ein spannendes und phasenweise hochklassiges Match. Chris Benoit ist inzwischen verstorben - er brachte sich und seine Familie an einem tragödienhaften Wochenende um.

Nun geht es um eine der Geschichten, die mehr der Unterhaltung geschuldet sind als dem Wrestling. ECW-Champion Bobby Lashley muss nicht nur gegen Umaga ran, der Samoaner wäre ja schon ein recht massiver Gegner, aber zusätzlich helfen noch WWE-Besitzer Mr. McMahon und dessen Sohn Shane mit. Die sind zwar keine Wrestler, aber darum geht es auch weniger. Die beiden Wrestler im Ring zeigen ein gutes Match, das ein bisschen in der Geschichte versinkt.

In der WWE gibt es zwei ganz große Titel, und der eine, der klassische Heavyweight Champion-Gürtel, der schon in der WCW die Champions zierte und nun der WWE-Show Smackdown zugeordnet ist, steht als Nächstes zur Disposition. Der Undertaker, eine wahre Legende der WWE, verteidigt gegen Batista, einem Muskelmann mit mittleren Wrestlingkenntnissen. Das Match hat den Namen "Last Man Standing", es kann nur durch Auszählen gewonnen werden. Der erste, der bei zehn nicht wieder auf den Beinen ist, hat verloren. Technische Klasse ist natürlich nicht zu erwarten, aber ein gut geführtes Match mit einem spektakulären Ende.

Und manchmal gibt es dann die Matches, bei denen die Choreographen sich richtig was überlegen. Um den anderen großen Titel, den WWE-Champion von Raw, treten Titelhalter John Cena, Edge, Randy Orton und wiederum eine Legende, nämlich Shawn Michaels, gegeneinander an. Bei einem Fatal Four kämpft jeder gegen jeden, sehr viel Tempo und für dieses Segment vier gute und bewegliche Wrestler, die alle einiges an Technik zeigen können. Match des Abends und ein wirkliches Main Event. Ein Match, wegen dem sich der Kauf der DVD schon lohnt.

Die Konzentration auf das Wesentliche, also das Wrestling, tut dieser Großveranstaltung richtig gut, und immerhin gibt es auch ein Wortgefecht zwischen John Cena und Randy Orton, bei dem Cena zeigen darf, warum momentan niemand an ihm vorbei kann, am Mikrofon gibt es kaum einen besseren.

Eine DVD, die sich lohnt, eine spannende Veranstaltung mit einem großartigen Main Event. Eine der besten in diesem Jahr.