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Trotz der Tatsache, dass der kleine Junge ohne Namen seiner ewigen Feindin Ahmasi den Kopf abgeschlagen hat, ist diese quicklebendig und jagt ihn auch im dritten Band der Trilogie weiter. Dieses Mal treffen sie in London aufeinander, dabei werden Geheimnisse gelüftet und Blut vergossen
Wer im abschließenden Teil darauf hofft zu erfahren, warum der Vampire Boy und Ahmasi überhaupt erst unsterblich geworden sind, wird enttäuscht. Aber immerhin birgt er die finale Entscheidung im Kampf der Beiden gegeneinander. Denn eine uralte Geheimgesellschaft weiß, wie Unsterbliche getötet werden können, wobei es aber einen großen Haken gibt. Denn stirbt einer, stirbt auch der Andere
Ein großer Teil der Handlung wird Ahmasi gewidmet, die aber trotzdem immer noch etwas eindimensional bleibt. Ihre Motivation beziehungsweise Vorgehensweise ist auch weiterhin nur bedingt nachvollziehbar. Klar, der Wunsch, der einzige Unsterbliche auf der Welt zu sein ist verständlich, andererseits, warum hat sie nie die Pausen genutzt und sich eine Machtbasis geschaffen? Letztlich ist sie auch im dritten Band überwiegend die mordende Frau, die über Leichen geht und in Betten hüpft. Der Junge ohne Name geht währenddessen seinen Nachforschungen nach, dieser Handlungsstrang ist überraschend niedrig gehängt, hat aber dadurch auch Charme. Dabei gibt es die für die Reihen typischen Rückblenden in die Vergangenheit und die Verquickung von realen Fakten und Fantasie. Der Showdown ist natürlich das große Finale, die Handlung wird vom Autoren Carlos Trillo zu einem guten und befriedigenden Ende gebracht. Inhaltlich geht es düster und blutig vonstatten, das empfohlene Lesealter von 16 Jahren aufwärts hat seinen Grund.
Wer den Stil von Eduardo Risso in der Vampire Boy-Reihe mag, kann sich freuen. Wie gehabt illustriert er den Band genial und weiß mit seinen schwarz-weißen Zeichnungen zu überzeugen. Teilweise ist es wirklich erstaunlich, wie er mit Verfremdungen arbeitet.
Wer die ersten beiden Bände gelesen hat kommt am abschließenden Teil auf keinen Fall vorbei. Wer die Vampire Boy-Reihe noch nicht kennt, sollte dies nachholen, dann aber ab dem ersten Band. Vampire Boy ist eine wirklich interessante Horror-/Fantasy-Reihe, die aber nichts für empfindsame Gemüter ist. Unterstützt wird die starke Handlung durch die passenden und genialen schwarz-weiß Zeichnungen. Ein Bonus ist, dass die Buchrückenmotive der drei Bände ein großes gemeinsames Bild bilden.