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Für den einen ist es Leichtsinn oder Lebensmüdigkeit, für die anderen das Ausreizen der eigenen Grenzen. Die Frage, wann genau Sport zu Extremsport wird, wird in "No Limits - Extremsport" nicht beantwortet und auch gar nicht gestellt. Zwölf Extremsportarten werden in Bildern, Reportagen und Interviews vorgestellt. Im Mittelpunkt stehen die Sportler, ihre Erfahrungen, Ängste und Motive. Warum jemand allein über den Atlantik paddelt oder freiwillig den größten Wasserfall Europas, den Rheinfall, im Kajak "herunterfährt", ist sicher nicht für jeden nachzuvollziehen. Vielleicht mag einigen Apnoetauchen langweilig oder gruselig erscheinen. Aber jeder Leser wird wohl bei zumindest einem der hier vorgestellten Beispiele eine gewisse Aufregung und Faszination verspüren oder wenigstens Verständnis für die Sportler haben, den Reiz des Sports, das Austesten der Grenzen nachvollziehen können. Die einen fasziniert vielleicht das Klettern. Bei anderen Lesern wird es vielleicht das Big Wave Surfing sein oder das Langstreckenschwimmen.
Jedes Beispiel wird mit einer Reportage über einen Sportler und seine Erfahrungen begonnen. Im Anschluss finden sich dann noch Interviews oder kurze Texte mit Erfahrungen anderer Sportler. Garniert ist das Ganze mit tollen Fotos. Die sind das Beste an dem Buch. Die Reportagen sind nicht uninteressant und man erfährt einiges, staunt, schüttelt den Kopf, ist fasziniert. Aber es sind doch eben nur Reportagen und so richtig tief eindringen in das Thema "Extremsport" können sie nicht. Auch die Interviews sind eher enttäuschend als interessant. Überhaupt reicht die sprachliche Qualität des Buches einfach nicht an die Qualität der Fotos heran. Das ist schade und zuweilen nervend. "No Limits" ist kein Bildband, sondern eine Sammlung von Reportagen und damit sehr textlastig. Die Bilder sind eher Beiwerk, obwohl natürlich viele Fotos enthalten sind. Wäre das Verhältnis umgekehrt, wäre es vielleicht ein richtig tolles Buch geworden. So ist es nicht schlecht, aber auch nicht mehr.