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"Die neue Weltwirtschaftskrise und wie Sie sich darauf vorbereiten" ziert den Umschlag, was zwar zum Spekulieren führt, trotzdem sofort das Interesse weckt. Besonderer Anlass dafür ist da sicherlich auch die Immobilienkrise im August 2007.
Das Buch ist aus drei großen Teilen aufgebaut: Der erste befasst sich nur mit der uns bevorstehenden Krise, Folgen und einzelnen Beispielen dieser Folgen wie die Verschuldung der Staaten und das Versagen der Notenbanken. Der zweite Teil beschäftigt sich mit den Tipps für den Leser, um sich einer möglichen großen Krise, vielleicht sogar zweiten Weltwirtschaftskrise, zu entziehen. Der dritte und letzte Teil des Buches besteht aus dem Anhang, der Anmerkung zu den Fußnoten, Länderratings, einer Linksammlung, einem Quellenverzeichnis und zuletzt dem Dank.
Der Höhepunkt des Buches ist ganz deutlich die Beschreibung eines Krisenszenarios und einer Weltwirtschaftkrise in Europa, eventuell sogar auf die ganze Welt bezogen.
Man kann sich wahrlich den Ausführungen dieses Buches nicht verschließen. Alles ist verständlich und ausführlich begründet und nach Einschalten des eigenen Gehirns eigentlich nur noch logisch.
Diagramme und andere Übersichten, die sehr oft zu finden sind, runden die ganze Geschichte und das Buch super ab und helfen enorm der Anschaulichkeit des Buches.
Im zweiten Teil spricht Otte einzelne Punkte an, wie sich der Leser auf eine Krise vorbereiten kann. Dies ist sehr gut dargestellt. Einige Aspekte wie beispielsweise das Kaufen von Gold sind zwar schon allgemein bekannt, doch trotzdem noch einmal aufgeführt. Ein Aspekt rät auch den Leser dazu, in "sichere Währungen" zu investieren, dass heißt nicht in Euro, US-Dollar oder Yen. Das Länderrating am Schluss, das die Agentur Standard & PoorÂ’s erstellt hat, soll dabei helfen, die richtige Wahl zu treffen. Die Liste ist auf der Bonität von Ländern, Unternehmen sowie Anleihen und Wertpapieren aufgebaut.
Auch die Linksammlung und das Quellenverzeichnis am Ende findet sich nicht in jedem Buch, was eigentlich schade ist, da so etwas noch mehr überzeugt und das Buch somit eine Möglichkeit bietet, schnell und sicher im Internet auf das Gesuchte zu stoßen und sich dort weiter zu informieren. Die Linksammlung ist zusätzlich noch kommentiert, sodass nicht nur die Webseite, sondern auch was jeweils darauf zu finden ist, angegeben wird.
Selbst dem größten Optimisten bleibt das ungute Gefühl, dass der Autor Recht behalten könnte. Ein neuer Schwarzer Freitag scheint bei solch guten Argumenten kaum abwendbar. Eine der Lehren, die der Leser aus "Der Crash kommt" ziehen sollte, ist auch, dass selbst die kleinste Zelle im Staat - die Familie - nur so viel ausgeben kann, wie sie einnimmt.
Ein sehr informationshaltiges Buch, bei dem man viel Verständnis aufbringen muss, um seinen Nutzen daraus zu ziehen. Doch wer später nicht in eine finanzielle Krise stürzen will und sich ein "finanzielles Rettungsboot" bauen möchte, sollte dieses Buch unbedingt lesen.