Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Brutalität | |
Gefühl | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Im Jahre 1161 in England wächst die junge zwölfjährige Ellenwore als Tochter eines Schwertschmiedes auf. Ihr größter Wunsch ist es, auch eines Tages Schwertschmied zu werden. Doch als Frau wird ihr wohl nichts anderes übrig bleiben, als irgendwann einen Schmied zu heiraten und in dessen Schmiede zu helfen. Über Nacht jedoch verändert sich ihr Leben. Als sie ihre Mutter beim Ehebruch erwischt, muss sie Hals über Kopf fliehen. Kurz kommt sie bei der Hebamme Aelfgiva unter, doch dort kann sie nicht bleiben, da Sir Miles, der Liebhaber ihrer Mutter, unerbittlich toben wird. Von Aelfgiva erfährt sie auch, dass ihre Mutter schon schwanger gewesen ist, als sie den Schmied geheiratet hat. Innerhalb kürzester Zeit bricht ihr Leben zusammen, denn dann ist sie ja gar nicht Osmonds Tochter, den sie so verehrt. Kurzentschlossen verkleidet sie sich als Junge, packt ihre Sachen und schaut nicht mehr zurück.
Und Aelfgiva hatte Recht, als Junge hat Ellen es wirklich einfacher. Problemlos kommt sie bei einem Schmied unter und kann dort auch in die Lehre gehen. Bald schon zeigt sich ihr außergewöhnliches Talent. Sie scheint das Zeug zum Schwerter schmieden zu besitzen. Als ihr Meister in die Normandie reist, geht sie mit ihm und der Schmiede mit. Hier lernt sie Rose, ihre beste Freundin, kennen und auch die beiden Pagen Thibault und Guillaume, von denen der eine zum Feind, der andere zum Freund wird. Beide jedoch wissen nichts davon, dass sie ein Mädchen ist. Als ihr Geheimnis auffliegt, packt sie ihre Sachen und zieht weiter, bevor man sie ins Gefängnis steckt. Doch ihr großer Traum bleibt bestehen, sie möchte ein Schwert für den König schmieden.
"Das kupferne Zeichen" ist ein mittelalterlicher Roman um eine junge Schwertschmiedin, die gegen die Regeln ihrer Zeit zu hohen Ehren kommt. Doch ihr Weg dorthin ist steinig und es gibt wenige Freundschaften, die sie erhalten kann und auch in der Liebe hat Ellen wenig Glück. Katia Fox besitzt als Autorin den Mut, eine Geschichte zu schreiben, die voller Schicksalsschläge und Hoffnung, jedoch ohne zuckriges Beiwerk ist. Stattdessen schildert sie dem Leser ausführlich die verschiedenen Schritte des Schwertschmiedens, des Gehängeherstellens und der Goldschmiedkunst, die nötig sind, um ein Schwert zu fertigen. Dies sind jedoch auch die Stellen, an denen die Erzählung ins Stocken gerät und langatmig wird. Auch wirken die vielen Ortswechsel von Ellen sehr konstruiert, da sie lediglich als Erklärung dafür dienen, wieso sie bei den verschiedenen Handwerksmeistern Anstellung gefunden hat. Aus diesem Grund muss man mitunter etwas kämpfen, um weiter zu lesen. Sehr erfreulich und überraschend ist dann jedoch das Ende des Buches, kann allerdings die Schwächen des Romans nicht wirklich aufheben.
Wer "Das kupferne Zeichen" liest, lernt einiges über die Schwertherstellung. Von dem versprochenen "opulenten Mittelalterroman" jedoch findet sich sehr wenig in der Geschichte. Da ist es doch besser, gleich zu einem anderen Buch zu greifen.