Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Brutalität | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Ton | |
Der junge Viktor Frankenstein ist besessen von der Idee, den Tod zu besiegen und tote Organismen wiederzubeleben. Als er in Ingolstadt zu studieren beginnt, macht er rasante Fortschritte. Doch als seine Professoren Wind von seinen Absichten bekommen, wird Frankenstein der Universität verwiesen. Aber der ist bereits am Ziel seiner Wünsche. Mit Hilfe von Leichenteilen hat er ein menschenähnliches Wesen erschaffen, das er in einer stürmischen Gewitternacht zum Leben erweckt.
Zu spät überblickt der junge Wissenschaftler die Konsequenzen seines Werks. Das Geschöpf lebt und ist auf der Suche nach einer Heimat ...
Der erste Teil eines der besten und bedeutsamsten Werke der Weltliteratur ist mit seinen knapp 56 Minuten Spielzeit recht kurz ausgefallen und erzählt zunächst, wie Frankenstein zu jenem besessenen Arzt wurde. Peter Flechtner, sonst mit dem Synchronisieren von Ben Affleck und anderen bekannten Schauspielern beschäftigt, verkörpert sehr leidenschaftlich Viktor Frankenstein, der sich mit seinen Freunden und Professoren hitzige Wortgefechte über Ethik und Moral liefert. Ein Thema, das immer noch so aktuell ist wie vor knapp 200 Jahren.
Die CD ist zwar nicht gerade gruselig, da wenig Unheimliches geschieht und sich die Handlung vornehmlich mit der Vorstellung der Charaktere und der krankhaften Obsession Frankensteins beschäftigt, aber die Sprecher machen einen hervorragenden Job und agieren ebenso souverän wie in einem Hollywood-Sreifen. Vor allem die Musik trägt einen Großteil zu der gelungen Atmosphäre des Hörspiels bei.
Die Handlung ist so nahe am Original-Roman wie nur möglich und übertrifft damit sogar noch die Verfilmung des Romans mit Kenneth Brannagh, Robert de Niro und Helena Bonham Carter. Die Synchronsprecherin letzterer, Melanie Pukaß, hat in diesem Zweiteiler sogar die Rolle der Elisabeth übernommen.
Die Illustration von Firuz Askin zeigt das düstere Labor Frankensteins und dessen Geschöpf kurz vor der Erweckung. Genauso stimmungsvoll wie der Inhalt des Silberlings.
Fazit:
Grandiose Vertonung eines wegweisenden Romans. Engagierte Sprecher und eine klassische Musikuntermalung machen den ersten Teil des Zweiteilers zu einem echten Stück Ohrkino.