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Thangka bedeutet soviel wie "etwas, das zu rollen ist" und wird meist mit "Rollbild" übersetzt. Das Rollbild besteht aus Baumwoll- oder Seidengewebe, stellt Teile der buddhistischen Lehre ikonografisch dar und hat eine besondere Bedeutung in der Meditationspraxis. Die ersten Thangkas reichen bis in die Zeit um 500 vor Christus zurück.
Seit 1974 stellt Wolfgang Jünemann den Thangka Kalender zusammen. Auch für das Jahr 2008 sind wieder dreizehn Thangkas, die verschiedene Gottheiten, Symbole und Mandalas zeigen, versammelt. Alle dreizehn Rollbilder stammen aus der Zeit zwischen dem sechzehnten und neunzehnten Jahrhundert.
Das Titelbild zeigt die
Dakini Nairatmya, eine der "Himmelsbotinnen" des tantrischen Buddhismus. Mit
Episoden aus dem Leben von Buddha Shakyamuni, dem historischen Buddha, der als Siddharta Gautama geboren wurde, wird im Januar ein Beispiel eines erzählenden Thangkas vorgestellt. Der September zeigt das
Kalachakra-Mandala und stellt so einen der wichtigsten Sanskrit-Texte des tantrischen Buddhismus (Kalachakra = "Rad der Zeit") graphisch dar. Der Kalender bietet also einen recht weiten Blick in die buddhistische Ikonographie und Lehre.
Bei einer Größe von 42 x 60 cm kann der Betrachter auch die Details der Thangkas erkennen, was ein klarer Vorteil des Kalenders gegenüber einem Buch ist. Zusätzlich helfen Erläuterungen, die detaillierten und farbigen Bilder zu entschlüsseln, indem sie sowohl kurze und allgemeine Informationen zu den dargestellten Wesen geben als auch die Symbole der Bilder benennen und erklären. Steht man dem Buddhismus neu und unerfahren gegenüber, werden diese Erläuterungen vielleicht nicht ausreichend sein beziehungsweise neue Fragen aufwerfen. An dieser Stelle muss der Interessierte dann an anderer Stelle nach weiteren Hinweisen suchen oder aber sich mit dem angebotenen Wissen zufrieden geben. Etwas unpraktisch ist es, die Erläuterungen auf einer zusätzlichen Seite des Kalenders lesen zu müssen, da man entweder hin- und herblättern (bei diesem Format nicht ganz einfach) oder aber die zusätzliche Seite herausreißen muss.
Das eigentliche Kalenderwerk enthält neben den Datumsangaben zusätzlich die Mondphasen. Feiertage sind nicht gekennzeichnet. Die Aufmachung ist sicher nicht die gelungenste, aber zweckdienlich. Die Schrift ist groß und deutlich.
Der Thangka Kalender enthält dreizehn Thangkas in ausgezeichneter Bildqualität. Die Erläuterungen sind eine Quelle zusätzlicher Informationen, die sowohl helfen die einzelnen Bilder besser zu verstehen als auch die Ikonographie des tantrischen Buddhismus im Allgemeinen. Aber auch ohne komplexes oder intellektuelles Verständnis wirken die Bilder auf ihre ganz eigene Art und Weise auf den Betrachter.