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Für die Kinder der zweiten Klasse bietet der Schulhof noch so manches Abenteuer, vor allem in den Pausen.
Lina würde gern mit den Kindern aus der dritten Klasse Frisbee spielen, weil die Spiele ihrer Klasse sie langweilen. Aber die Älteren finden, sie sei zu klein und deshalb wahrscheinlich zu langsam, und lassen sie nicht mitmachen. Als Max eines Tages die Frisbeescheibe gegen das Fenster des immer schlecht gelaunten Hausmeisters Blatz wirft, erhält die flinke Lina ihre Chance.
Um Herrn Blatz geht es auch in der zweiten Geschichte; die Kinder der zweiten Klasse ärgern sich über den immer griesgrämigen Hausmeister und überlegen, ob sie ihm sozusagen zur Strafe einen Streich spielen sollen. Doch sie sehen ein, dass sich die ohnehin angespannte Situation nur aufschaukeln würde. Dann fällt Robert etwas ein: Am nächsten Tag hat Herr Blatz Geburtstag. Vielleicht freut er sich ja über einen Blumenstrauß?
Julian und Carla sind oft in den abgelegensten Ecken des Schulhofs auf Abenteuersuche. Eines Tages finden sie in einem alten Schuppen eine Katze, der es offensichtlich nicht gut geht. Sie beschließen, der Katze am nächsten Tag Milch und eine Decke mitzubringen. Als sie dann nach der Katze sehen, erleben sie eine Überraschung.
Morgen ist Schulfest. Viele Stände sind schon auf dem Schulhof aufgebaut. Als Jonas und Philip Pause haben, müssen sie diese Stände natürlich genau ansehen. Ausgelassen flitzen sie dort herum, bis Philip stürzt - und seinen Fuß nicht mehr bewegen kann. Ob er trotzdem am Schulfest teilnehmen kann?
Diese Geschichten der zweiten Lesestufe des "Leselotsen", deren Rahmen Kindern ab der zweiten Klasse natürlich längst vertraut ist, bieten Erstlesern mit etwas Übung in Sachen Lesen spannende und originelle Unterhaltung. Selbst wenn der eigene Schulhof vielleicht keine versteckten Winkel für mutige Entdecker aufweist und der reale Hausmeister kein knurriger Spielverderber ist, können sich Grundschüler leicht in die kleinen Helden der vier Geschichten einfühlen. Sowohl die Inhalte als auch der Wortschatz sind gut auf die Zielgruppe abgestimmt. Einige zusammengesetzte Wörter, etwa "Geräteschuppen" und "Geburtstagsüberraschung", kommen bereits vor.
Das Lesen wird durch die ziemlich große Fibelschrift, wie die Kinder sie aus ihren Schulmaterialien kennen, optimal unterstützt. Worttrennungen gibt es nicht, die Zeilenumbrüche sind sogar so gestaltet, dass Zusammenhänge innerhalb der Sätze nicht auseinander gerissen werden. Daher werden auch Kinder nicht frustriert, die noch nicht ganz flüssig lesen. Fast immer enden die Doppelseiten an einem spannenden Wendepunkt der jeweiligen Geschichte. Das fordert natürlich zum Umblättern und Weiterlesen auf.
Auf jeder Doppelseite gibt es mindestens eine, meistens zwei relativ große Illustrationen, die wesentliche Figuren und Situationen textnah, farbenfroh und sehr lebendig abbilden. Sie lockern die Texte auf und helfen natürlich auch, die Geschichten optimal zu erfassen.
Der Umfang der Geschichten, jeweils etwa sieben Seiten einschließlich der Bilder, überfordert Zweitklässler nicht. Auch gegen Ende des ersten Schuljahres können lesebegeisterte Kinder diese Geschichten bereits in Angriff nehmen, vielleicht hier und da mit kleinen Hilfestellungen von Erwachsenen.
Wie alle Bücher der Reihe enthält auch dieses ein heraustrennbares Blatt mit vielen Aufklebern. Einige davon können die Kinder verwenden, um damit richtig gelöste Rätsel zu markieren, von denen sich eines zu jeder Geschichte am Ende des Buchs befindet. Diese Fragen sind leicht zu beantworten und tragen sicherlich trotzdem dazu bei, dass Kinder lernen, bewusst und aufmerksam zu lesen.
Das Buch bietet sich als spannende, abwechslungsreiche Lektüre gleichermaßen für Mädchen als auch für Jungen an und ist auch aufgrund des durchdachten Konzepts, der attraktiven Gestaltung und des günstigen Preises sehr zu empfehlen.