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Heute steht der Name "James Bond" als Synonym für erfolgreiche Kinofilme, schöne Frauen und knallharte Action. Allerdings ist die Kindheit der wohl erfolgreichsten Hollywoodfigur vielen unbekannt, bis vor wenigen Jahren existierte sie noch gar nicht. Als schließlich Charlie Higson von Ian Fleming Publications darauf angesprochen wurde, eine Buchreihe über die Kindheit des James Bond zu schreiben, waren die früheren Tage des legendären Spions zum Leben erwacht. Nach dem ersten Band "Stille Wasser sind tödlich" ist nun der zweite Band der Reihe "Zurück kommt nur der Tod" erschienen.
Die selbstbewusste Amy Goodenough wird auf hoher See von einer skrupellosen Bande von Kunsträubern entführt. Ein Verwandter Amys, Mark, besucht zusammen mit James Bond ein Privatinternat in der englischen Schulstadt Eton.
Langsam rücken die Sommerferien in Eton in den Blickpunkt. James Bond verbringt diese auf der warmen Mittelmeerinsel Sardinien bei seinem Vetter Viktor. Allerdings lässt die gewünschte Urlaubsstimmung arg zu wünschen übrig, als Viktor auf das riesige Anwesen des exzentrischen Grafen Ugo eingeladen wird. Während sich der Vetter James Bonds noch in den Bergen aufhält, wird sein Haus aufgebrochen, überfallen, durchsucht und letztendlich ausgeraubt. Mittendrin natürlich James Bond, der sich mit knapper Not gerade noch einmal vor den Einbrechern in Schutz bringen kann. Zusammen mit seinem Vetter versucht er den Geheimnissen des seltsamen Einbruchs auf die Spur zu kommen. Sie schließen aus, dass zufällig gerade zu der Zeit eingebrochen wurde als Viktor unterwegs war, sodass der Verdacht auf den Grafen der Insel fällt. Gemeinsam versuchen die beiden auf das festungsartige Anwesen zu gelangen, um auch die Frage zu klären, weshalb das Anwesen einem Hochsicherheitsgefängnis gleicht. Nur kurze Zeit später macht alles einen Sinn und die Fäden entwirren sich allmählich. Das Duo kommt einer internationalen Verschwörung auf die Spur, bei der skrupellose Kunsträuber und Geheimniskrämer zusammen unter einer Decke stecken. Darüber hinaus findet Bond den Hinweis, dass Amy Goodenough ebenfalls auf dem Anwesen des immer zwielichtigeren Grafen versteckt gehalten wird. Nun ist es an dem Duo aus James Bond und seinem Vetter Viktor den verbrecherischen Machenschaften des Grafen und der Kunsträuber ein Ende zu setzen und Amy zu retten.
Nachdem der erste Teil der neuen Young-Bond-Reihe einen eher mäßigen Schreibstil aufwies und Parallelen mit dem erwachsenen und bekannten Bond kaum gezogen werden konnten, hat Charlie Higson diesmal seine Hausaufgaben gemacht und einen Roman geschrieben, bei dem ohne weiteres zu erkennen ist, dass James Bond sich im späteren Alter nicht wirklich geändert hat. Die Eigenschaft, sich in waghalsige Abenteuer zu stürzen und erst einmal nicht auf sein Leben zu achten, werden in dem Roman schnell ersichtlich. Allerdings schafft es Bond wie durch Zauberhand immer wieder am Leben zu bleiben, ohne größere Schrammen und Verletzungen davon tragen zu müssen. Auch ist schon der in Filmen enthaltene technische Schnickschnack dabei, mit dem Bond die ein oder andere gefährliche Situation meistern kann.
Ansonsten ist das Komplott sehr schön ausgearbeitet und verspricht schon nach den ersten Seiten einen guten Spannungsbogen, der sich über die ganze Länge des Buches fortsetzt. Die wenigen langweiligen Stellen werden relativ schnell überbrückt oder gekonnt durch Humor ausgefüllt, sodass einem das Lesen des Buches wirklich Freude bereitet. Action kommt, wie in den Filmen, reichlich vor und die Umgebungs- und Protagonistenbeschreibungen tragen dazu bei, dass das Buch flüssig und leicht zu lesen ist. Eine erhebliche Steigerung zum ersten Band der Reihe.
Am Ende bleibt festzuhalten, dass "Zurück kommt nur der Tod" eine sehr gute Fortsetzung der neuen Reihe um den jungen James Bond ist. Das Buch sollte sich kein Fan entgehen lassen. Und wer weiß, vielleicht wird man bald auch den jungen James Bond auf der Leinwand sehen.