Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Glück | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Spielregel | |
Strategie | |
Monopoly ist ein seit vielen Jahrzehnten bekanntes und beliebtes Gesellschaftsspiel. In letzter Zeit hat es einige Neuauflagen des Klassikers gegeben. Nun also dient Bikini Bottom, die Heimatstadt der Zeichentrickfigur SpongeBob, als Grundlage für die Grundstücke auf dem Spielplan. Außer Planktons Labor, Sandys Baum, SpongeBobs Ananas, der Krossen Krabbe (an Stelle der altbekannten Schlossallee) und den anderen Behausungen und gastronomischen Geheimtipps findet man auch Mrs. Puffs Bootsfahrschule, das Auster-Stadion, das Krankenhaus von Bikini Bottom und andere wichtige Betriebe. Spieler können das Wasser- und das Elektrizitätswerk von Bikini Bottom erwerben sowie die Äquivalente zu den Bahnhöfen im klassischen Monopoly: Sardellen-Bus, Monster-Truck-Vermietung, Bikini Bottom Fahrradtouren und Mrs. Puffs Trainingsboot.
Das Spiel ist für zwei bis sechs Spieler angelegt, die mit witzigen Metallfiguren von SpongeBob und seinen Freunden operieren, und läuft nicht anders ab als ein übliches Monopoly: Man kauft Grundstücke und bebaut sie nach Möglichkeit - mit Ananassen nach dem Vorbild von SpongeBobs Haus und Krossen Krabben anstelle von Hotels. Und man versucht, der ständig drohenden Pleite zu entgehen. Rettungsring- und Schatztruhekarten wenden das Geschick immer wieder in die eine oder andere Richtung. Letztlich entscheidet neben dem strategischen Geschick auch das Glück.
Im Spiel sind Spielplan, Spielgeld, Besitzrechtkarten, zwei Würfeln und sechs Spielfiguren, je sechzehn Rettungsring- und Schatztruhekarten, 32 Ananasse, zwölf Krosse Krabben und eine Plankton-Münze für eine Spielvariante enthalten.
Jüngere Kinder lieben ihn, die meisten Eltern hingegen würden schon beim Klang seines Lachens am liebsten schreiend davonlaufen: SpongeBob-Schwammkopf. Da SpongeBob beim Brettspiel jedoch seine Stimme nicht erhebt, kann man diese Monopoly-Variante mit der ganzen Familie spielen, ohne dass Nebenwirkungen eindeutig auf SpongeBob zurückzuführen sind. Höchstens SpongeBobs Augen, die sich als Hologramm auf dem Deckel der Schachtel zum Entzücken der Kinder bewegen, machen Erwachsene etwas kirre.
Das Spiel eignet sich laut Hersteller und gemäß der Erfahrung der Rezensentin für Kinder ab acht Jahren. Die Geldbeträge, um die es geht, bewegen sich in einem von Kindern dieses Alters bereits zu bewältigenden Rahmen. So beträgt das Startgeld tausendfünfhundert Euro, und die Mieten setzen bereits bei sechs Euro an; später, das heißt, nach Bebauung, sind zu entrichtende Mieten zwischen hundert und fünfhundert Euro üblich. Ob freilich Kinder im "monopolytauglichen" Alter noch lange SpongeBob-Fans sein werden, sei dahingestellt.
An der übrigens vorzüglich erklärten, trotz der Komplexität des Spiels überschaubaren Spielregel fällt auf, dass sie im Vergleich zum Klassiker sehr viel schneller zu Pleiten führt. Mit dem Startgeld kommt man beim Grundstückkauf nicht sonderlich weit und beim Überschreiten von "Los" erhält der Spieler nur zweihundert Euro, womit man keine großen Sprünge machen kann. Vor allem sind ja nicht nur Mieten zu bezahlen, sondern auch Steuern und Strafen, die auf manchen Spielplanfeldern und beim Ziehen von Rettungsring- und Schatztruhekarten fällig werden. Eher selten erhält man auf diesem Wege mal etwas finanzielle Zuwendung. Die von früher bekannte Regel, dass Strafen, Steuern und dergleichen in der Mitte des Spielplans abgelegt und von dem kassiert werden, der das Feld "Frei Parken" erreicht, gilt hier nicht - man sollte sie beim Spielen auf eigene Faust wieder einführen.
Eine Abkürzung und originelle Variation des Spiels kann durch Einsatz der Plankton-Münze erreicht werden. Diese wandert bei jeder gewürfelten Eins ein Feld voran. Ist sie auf der Krossen Krabbe angekommen, endet das Spiel. Spieler, die unterwegs das Feld mit der Münze betreten, erhalten Sonderkonditionen, je nach den Umständen positiver oder negativer Art.
Spielplan, Figuren und Karten sind sehr originell und ziemlich robust gestaltet. Für das Geld gilt das Letztgenannte wie üblich weniger. Kinder lieben den erwähnten Hologramm-Effekt der Augen auf dem Deckel, Erwachsene schätzen eher die Fächer in der Schachtel, mittels derer man Geldscheine nach Wert und Besitzrechtkarten nach Farbe übersichtlich einsortieren kann.
Wie beim klassischen Monopoly gibt es hier reichlich Spielspaß, freilich im ungewohnten Ambiente von Bikini Bottom, und Kinder üben unwillkürlich Kopfrechnen und eventuell auch den umsichtigen Umgang mit Geld.