Stel Pavlou ist ein englischer Drehbuchautor und Schriftsteller griechischer Abstammung, dessen Debütroman "Decipher" im Jahr 2001 erschien und von der Kritik sehr gut aufgenommen wurde. Fünf Jahre später, im Dezember 2006, erschien der Thriller unter dem Titel "Code Zero" in seiner deutschen Übersetzung bei Ullstein.

Unter dem Eis der Antarktis stößt eine Gruppe Forscher bei einer Ölbohrung auf merkwürdige kristallene Artefakte, die mit rätselhaften Schriftzeichen beschrieben sind. Eine ungeheuerliche Vermutung nimmt Gestalt an: Handelt es sich hierbei um einen Teil der Überreste des mysteriösen Kontinents Atlantis? Liegt dieser unter der dicken Eisschicht der Antarktis begraben? Schon bald werden auch an anderen Orten der Welt dieselben mit hieroglyphenartigen Zeichen versehenen Artefakte gefunden wie in der Antarktis. Doch nicht nur das: Es werden seltsame Schallwellen entdeckt, die über hunderte und tausende von Meilen hinweg zwischen den einzelnen Fundorten hin- und herzirkulieren. Was hat das alles zu bedeuten? Als die Forscher herausfinden, dass es sich bei den Fundstücken um bis dato unbekannte, unglaublich kraftvolle Energiequellen handelt, ist es schon fast zu spät, um zu reagieren. Zwölftausend Jahre lang hatte die Menschheit Zeit, die Erfüllung einer alten, katastrophalen Prophezeiung zu verhindern. Jetzt bleibt dem internationalen Forscher-Team nur noch eine Woche ...

Es ist schade, dass man "Code Zero" eine schlechte Kritik geben muss, denn Stel Pavlou ersinnt hier ein Szenario, das mythologische Legenden, historische Aspekte und wissenschaftliche Theorien geschickt miteinander verstrickt und zu einer Handlung verbindet, die unglaublich viel Potenzial zu einem fulminanten Action-Thriller bietet. Hinzu kommen die interessanten und greifbaren Charaktere, die Pavlou in seinem Roman miteinander agieren lässt. Doch leider liest sich "Code Zero" trotz allem nicht wie ein Action-Thriller, sondern vielmehr wie ein wissenschaftliches Buch, denn der Autor hat unglaublich viel Wissen über die verschiedensten wissenschaftlichen Forschungsgebiete - darunter Physik, Ingenieurswissenschaften, Kryptografie, Archäologie, Geografie, Kosmologie, Computerforschung und Medizin - in seine Erzählung gepackt. Dies ist zweifellos mit gutem Willen geschehen, um die erzählte Geschichte noch authentischer zu gestalten, doch so verwandelt sich "Code Zero" in eine (halb-)wissenschaftliche Abhandlung statt ein rasanter Thriller zu bleiben. Um alle Aspekte von Sten Pavlous Roman zu verstehen, sollte man sich zumindest halbwegs in der behandelten wissenschaftlichen Materie auskennen, denn sonst wird man von dem komplexen Wissen, das Pavlou einarbeitet, zunächst einmal erschlagen und entmutigt.

Fazit:
Ein Thriller mit viel Potenzial, der seinen Leser aber mit unglaublich detailliertem und sehr fachspezifischem Wissen erschlägt. Obwohl dies dazu beiträgt, die Handlung von "Code Zero" authentisch zu gestalten, ist Fachwissen in solchen Mengen für Unterhaltungsliteratur eindeutig zu viel des Guten.