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Nach wechselhaften Abenteuern ist Roderic, Held dieser Saga, auf dem Weg nach Askir, jenem legendären Reich, aus dem er sich Hilfe für sein bedrohtes Land erhofft. Auf dem Weg dorthin befreit er eine Prinzessin aus der Gewalt von Sklavenhändlern. Die Gefährten, die mit Roderic reisen, werden durch den Kampf und verschiedene Aufgaben zerstreut. Man beschließt, sich in Gasalabad wieder zu treffen. Gasalabad ist die Hauptstadt Bessareins, eines anderen mächtigen Landes. Roderic und seine Gefährten wollen nicht nur die befreite Prinzessin dort unversehrt ihrer Familie zurückbringen, sondern hoffen auch, einen weiteren Bündnispartner gegen die dunklen Heere Thalaks zu finden. Doch kaum in Gasalabad angekommen, verhindert nur ein Zufall einen tödlichen Anschlag auf Roderic. Auch die Gefährten Roderics und die herrschende Familie Bessareins werden Ziel unheimlicher Übergriffe. Statt sich für einige Tage ausruhen zu können, ahnt Roderic bald, dass es nicht nur um einen internen Streit um die Macht im Land geht. Die Bedrohung durch die Nekromanten Thalaks hat die anderen alten Reiche längst erreicht. Im Mittelpunkt dieser Bedrohung aber steht die Schwester der befreiten Prinzessin: In ihrem Besitz befindet sich das Auge der Wüste, ein mächtiges magisches Artefakt, mit dem man Nekromanten entdecken kann.
Deutsche Fantasy scheint sich vor allem durch schlecht konstruierte Plots und eine suddelige Sprache auszuzeichnen. Doch hier ist es anders. Auch wenn die Geschichte zunächst recht konventionell wirkt, schafft Schwartz es, die Spannung ins Unerträgliche zu treiben. Das liegt aber nicht nur an einem intelligent ausgefeilten Plot, sondern vor allem an der ebenso makellosen Sprache, der kristallinen Erzählkunst und den reichen Charakteren. Vor allem die Charaktere sind es, die ein ums andere Mal schwer beeindruckt haben. Wo andere Autoren in fünf, sechs Seiten nichts anderes schaffen als eine farblose, papierene Existenz, braucht Schwartz nur wenige, knappe Sätze, um einen reichen, blutvollen Menschen entstehen zu lassen. Auch die Orte stehen einem bildlich vor Augen, ebenso die Handlungen und jeder Kampf, und so kommt zur Spannung und zur Sprache eine reine Freude an der Sinnlichkeit dazu. Die phantastik-couch schreibt: "Atmosphärisch dicht erzählt, mit fesselnden Figuren." Diesem Urteil kann man sich vorbehaltlos anschließen. Zum Humor, der bei anderen Autoren deutscher Herkunft oft so herbeigequält wirkt, hier aber wie selbstverständlich seinen rechtmäßigen Platz findet, muss weiter nichts gesagt werden.
Schwartz ist ein Ausnahmeschriftsteller, der ein Ausnahmebuch schreibt: Nichts an diesem Buch wirkt gewollt, aber alles durchdacht. Mehr als jeder andere deutsche Fantasy-Autor verdient es Schwartz, dass seine Bücher Bestseller werden.