Der letzte Teil der "Harrington on Hold’em”-Serie ist ein reines Arbeitsbuch und heißt auch so. Hier gibt es fünfzig Aufgaben, die in einige Fragen unterteilt sind und deren Lösung umfangreichst begründet werden. Da die Autoren Dan Harrington und Bill Robertie mit diesen fünfzig Aufgaben auf deutlich über dreihundert Seiten kommen, kann man den Grad der Ausarbeitung schon daran ablesen.

Jede Aufgabe ist prinzipiell so gestaltet wie das die Beispiele in den ersten beiden Bänden schon waren. Also gibt es erst mal eine Tischübersicht, dann ein bisschen was über die Mitspieler, so wir irgendwas über sie wissen. Dann gibt es Karten und wir müssen die Entscheidungen treffen, die oft die Vollprofis an wichtigen Tischen lange vor uns getroffen haben, und nicht immer ist es richtig, was diese mal irgendwann entschieden haben.
Hinten im Buch gibt es eine Liste, in der man seine Punkte eintragen kann. Die folgende Auswertung zeigt sogar die Fehler auf, die man macht, und sagt natürlich, ob man Anfänger oder ganz brauchbar ist oder ob man einem Profi geradezu Konkurrenz machen kann.

Ohne die ersten beiden Bücher wird man mit diesem nicht so viel Spaß haben, denn hier wird Wissen nur ganz praktisch vermittelt. Es gibt also den theoretischen Hintergrund nicht, der ist in den ersten Bänden enthalten.
Die Antworten und Erklärungen sind zum größten Teil klar und verständlich geschrieben, Mathematik kommt nur selten vor und nur, wenn sie absolut nötig ist. Besonders interessant an vielen Aufgaben ist, dass viele Beispiele von bekannten Turnieren stammen, deren Finaltische mit bekannten Spielern besetzt sind. Und wenn man mit Negreanu, Ivey oder Hellmuth spielen kann, hat das schon ein ziemliches Flair.

Sicherlich ist der dritte Band nicht so unausweichlich für ambitionierte Pokerspieler wie die ersten beiden, aber gerade der praktische Ansatz der Serie führt zu diesem Buch hin, und da ist der dritte Band natürlich die logische Fortführung. Ein Nachteil ist auch hier wieder der recht hohe Preis. Auch dieses Buch bekommt man in der englischen Auflage preiswerter und knapp 25 Euro ist einfach richtig teuer für ein reines Übungsbuch. Die ersten beiden Bücher sind noch weitere fünf Euro teurer, aber auch klar notwendiger.
Aber von diesem Dilemma abgesehen, und den paar kleinen Fehlern, die im Detail stecken, ist dieses Buch schlicht und einfach ein sinnvolles Buch für alle, die ernsthaft Poker spielen wollen - es schmückt einfach jede Pokerbuchsammlung.