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Der siebzehnjährige Arren lauert eines Nachts seinem Vater auf, zieht ein Schwert und ersticht ihn. Dann flieht der Prinz. Doch inmitten der großen Wüste scheint seine Flucht ein Ende zu haben. Er wird von einer Meute Wölfe gestellt und gibt angesichts der Übermacht der Untiere auf. Doch wider Erwarten ziehen sich die Bestien zurück und ein einsamer Wanderer kommt auf ihn zu.
Er gibt sich als Sperber aus und nimmt Arren als Begleiter mit in die nächste Stadt. Er schildert dem jungen Mann, warum er sich auf eine weite Reise begeben hat. Überall im Reich sterben Tiere, werden Menschen krank und verlieren den Verstand, sogar Magier scheinen die Worte der Macht zu vergessen.
Arren ist entsetzt über die Zustände in der Stadt. Sogar Sklavenhandel findet auf dem Markt statt. Durch Zufall wird Arren Zeuge, wie eine Gruppe Soldaten ein junges Mädchen verfolgen und bedrohen. Arren, äußerlich ein ruhiger, harmloser junger Mann, zieht sein Schwert und scheint sich in eine blutgierige Bestie zu verwandeln.
Nach den wundervollen "Erdsee"-Büchern von Ursula K. Le Guin drehte Goro Miyazaki einen abendfüllenden Spielfilm über die Geschichte des Erzmagiers Ged, genannt Sperber und den Königssohn Arren. In den japanischen Kinos 2006 angelaufen, erscheint der Film in Deutschland im November 2007.
Vorab kann der Erdsee-Fan die vierteilige Manga-Serie, die bei Carlsen ab Ende September zu erwerben ist, anschauen.
In dem ersten Band "Die Chroniken von Erdsee, Teil Eins", der immerhin einhundertvierzig Seiten stark ist, findet man - Genre-üblich von hinten nach vorne zu lesen - Filmbilder. Gelegentlich sogar Text, allerdings wirklich nur spärlich und knapp.
Die Bilder sind verwaschen und unscharf, keinesfalls so brillant wie sie vielleicht auf der großen Leinwand wirken. Auffallend sind der hohe Anteil an Computerbildern und die wenigen gezeichneten Elemente. Die schlicht skizzierten Personen wirken wie einkopiert in detailreiche Hintergründe, die jedoch wenig beeindruckend geraten sind. Bis auf einige wenige Szenarien, die die ganze Pracht der Erdsee-Landschaften zeigen, variieren diese Hintergründe wenig. Ein Drittel zeigt Wüste, ein weiteres Stadtansichten und der Rest Meer und Innenräume, die langweilig bis trist aussehen.
Am schlimmsten aber ist die Story. Wer die Erdsee-Bücher gelesen hat wird die Namen und Orte kennen, ansonsten aber nichts von Belang. Der Autor bedient sich der atmosphärisch beeindruckenden Welt der Ursula K. Le Guin und entnimmt unzählige Versatzstücke und Puzzle-Teile, setzt sie aber zu etwas völlig Neuem und leider auch sehr Langweiligem zusammen. Spannung kommt in diesem ersten Teil nicht auf, fast gelangweilt folgt man den zwei Protagonisten durch die Wüste und in die Stadt. Von Handlung zu sprechen ist bereits übertrieben, eher werden viele Andeutungen gemacht und das dräuende Unheil, dass über der Welt zu schweben scheint, wird betont. Doch einen Zusammenhang stellt sich nicht ein und eine Geschichte wird ebenso wenig erzählt.
Der Fan wendet sich mit Grausen ab oder hofft, dass im zweiten Teil die Handlungsfäden zusammengeführt werden. Der Unkundige versteht noch weniger und fragt sich, warum es diesen Manga gibt und was der Autor oder der Verlag damit bezweckt. Werbung für den Film ist dieses Machwerk ganz sicher nicht, eher dient es der Abschreckung.
Nein, dieser Manga ist unsäglich schlecht. Verwaschene Filmbilder, wenig Text, keine Handlung und nur ein Viertel der Geschichte - darauf kann man getrost verzichten.