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 Süße Träume

Die Erforschung des Bewußtseins und der Schlaf der Philosophie


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Der Mensch, rein naturwissenschaftlich betrachtet, besteht aus einem Haufen von Zellen, die aus der Vereinigung von Eizelle und Spermatozoon hervorgegangen sind. Und keine dieser Zellen weiß oder kümmert sich darum, wer dieser Mensch eigentlich ist. Das ist, wenn man genauer darüber nachdenkt, recht deprimierend, stellt sich doch die Frage, was diese Ansammlung geistloser Mikroorganismen eigentlich ist und wie sie sich mit dem Konzept des menschlichen Bewusstseins und des freien Willens verträgt. Ist das, was wir Bewusstsein nennen, am Ende nur eingebildet? Sind wir geistlose Zombies, gelenkt von biologischen Prozessen, deren vorgebliche Willensfreiheit nur eine Illusion ist?

Daniel C. Dennett, Philosoph und Psychologe, zeigt in seinem Buch "Süße Träume" wenig Mitleid mit jenen Kollegen, die das Konzept des Bewusstseins noch immer als etwas Ungeklärtes, Mysteriöses und von der Naturwissenschaft Losgelöstes betrachten. Für ihn steht fest, dass sich auch Bewusstsein und Willen naturwissenschaftlich erklären lassen - und dass die notwendigen Erkenntnisse längst vorhanden sind. Dass die Philosophie das Bewusstsein noch immer verklärt, liegt ausschließlich an der Tatsache, dass sich alles in uns gegen die Vorstellung sträubt, uns durch eine rein wissenschaftliche Brille zu betrachten. Denn wenn wir dies tun, bleibt von uns wenig mehr als eben ein Zombie, ein biologischer Roboter ... und diese Vorstellung ist beängstigend.
Tatsächlich zeigt aber Daniel C. Dennett auf, dass die aktuellen Forschungen der Biologie, Chemie, Neurologie und Psychologie keinen anderen Schluss zulassen. Dennoch bleibt sein Tonfall versöhnlich; denn letztlich, so argumentiert er, ist unser Bewusstsein genial und stark genug, auch mit dieser Tatsache umzugehen. Er fordert zu einem größeren Mut auf, weist der Philosophie neue Perspektiven auf und bestärkt den Menschen darin, an der bitteren Selbsterkenntnis auch moralisch zu reifen. Und dank seiner äußerst launigen Schreibe gelingt ihm diese Aufbauleistung vorzüglich.

Ein neues, aufregendes Buch des Autors von "Darwin?s dangerous idea", das einem die Augen öffnet, nein, gewaltsam aufreißt und zeigt, was die Philosophie an der Schnittstelle zur Naturwissenschaft bewirken kann.

Hagen Hoffmann



Hardcover | Erschienen: 1. März 2007 | ISBN: 9783518584767 | Preis: 24,80 Euro | 215 Seiten | Sprache: Deutsch

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